Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Schematismus. 
Das k. f. Bezirksgericht. 
Diese Behörde trat als „k. k. Bezirks - Cvllegialgericht Gmunden 
I. Classe" für den Sprengel der neu errichteten k. k. Bezirkshauptmannschaft 
Gmunden als Sprnchgericht in Strafsachen bis zum Strafsatze von fünf Jahren 
am 1. Juli 1850 unter der Leitung des k. k. Landesgerichtsrathes Johann 
Paumgartner ans dem Rathhause ins Leben?) Ihrer Constituirung gieng 
am genannten Tage 9 Uhr Früh ein feierlicher Gottesdienst in der Stadtpfarr¬ 
kirche voraus, tvorauf im Beisein der Stadtgemeinde-Vertretung im Rathhaus- 
saale die Wirksamkeit des k, k. Bezirks - Collegialgerichtes und der k. k. Staats¬ 
anwaltschaft für eröffnet erklärt wurde?) 
Den genannten k. k. Landesgerichtsrath unterstützten in der Amtsführung 
zwei Assessoren, zwei Gerichtsassessoren, zwei Staatsanwälte, ein Grundbuchsführer 
und ein Kanzlist. Dem k. k. Bezirks -Collegialgerichte Gmunden unterstand auch 
das k. k. Bezirksgericht Ischl?) Als 1854 bei den ersten Instanzen die Rechts¬ 
pflege wieder mit der politischen Verwaltung vereinigt worden war, wurde auch 
in Gmunden ein in diesem Sinne organisirtes „k. st. gemischtes Bezirksamt" 
errichtet, welches der k. k. Landesgerichtsrath Johann Paumgartner nunmehr 
als Bezirksvorsteher leitete?) Das k. k. Bezirksamt Gmunden unterstand bezüglich 
der politischen Verwaltung der k. k. Kreisbehörde Wels, bezüglich der Rechtspflege 
dem k. k. Ober-Landesgerichte in Wien, dem k. k. Landesgerichte in Linz und 
dem k. k. Kreisgerichte in Wels. Es umfaßte die Gemeinden: Altmünster, Gmunden, 
Grünau, Gschwandt, Kirchham, St. Konrad, Laakirchen, Lindach, Neukirchen, 
Ohlstorf, Ort, Traunkirchen, Viechtwang und Vorchdorf, als Untersuchungsgericht 
für Verbrechen, nicht aber für andere Agenden auch noch den Bezirk Ischl. Als 
Amtsgebäude diente das Haus „in der Grueb", Marktplatz Nr. 10. In diese 
Zeit fällt auch der Bau des Arrestgebäudes daselbst. Schon im April 1860 
hatte sich die Stadtcommune der Negierung gegenüber verpflichtet, zu den Adap- 
tirungsbauten für die neuen k. k. Aemter, hauptsächlich aber zum Baue eines 
neuen Arrestgebäudes, welches 1854 vollendet wurde, einen Beitrag von 25.000 fl. 
C. M. zu leisten?) Hievon wurden aber nur rund 2000 fl. bezahlt, während sich 
über die Begleichung des klebrigen langwierige Differenzen entspannen, welche erst 
durch den von der Stadtcommnne am 21. October 1857 gefaßten Beschluß, als 
Restbetrag eine Summe von 6000 fl. C. M. in sechs Jahresraten zu bewilligen, 
und durch einen hierüber mit der k. k. Statthalterei in diesem Sinne am 
26. Mai 1869 geschlossenen Vertrag endgiltig beigelegt wurden?) 
Das k. k. Bezirksamt Gmunden blieb bis zum Jahre 1868 bestehen, in 
weichern über Beschluß des Reichsrathes abermals eine Trennung der Rechtspflege 
von der Verwaltung vorgenominen wrrrde?) Für die Handhabrrng der ersteren 
erstand hier ein k. k. Bezirksgericht mit dem Amtssitze in der „Grueb", 
während die politische Verwaltung der wieder errichteten k. k. Bezirkshau pt- 
manuschaft zugewiesen wurde. 
Der Amtsbezirk des k. k. Bezirksgerichtes Gmunden umfaßt den oben 
beschriebenen District des bestandenen k. k. Bezirksamtes Gmunden ohne jede weitere 
Jngerenz auf den Gerichtsbezirk Ischl. Der Gerichtsbezirk Gmunden grenzt im
	        
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