Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

Der (Kurort Gmunden. 
383 
Alle die eben geschilderten Factvren bewirkten, daß die Frequenz der Sommer¬ 
frische Gmunden in einem stetigen Ansteigen begriffen war.") Von 1851 angefangen 
brachte darum das „Gmundner Wochenblatt" stets eine Liste der fremden Gäste, 
die später den Namen „Fremdenblatt" führte.") Wir erfahren aus diesen Anf- 
zeichnnngen, daß die Zahl der in Gmunden in der Zeit vom Mai bis September 
oder Octvber eines jeden Jahres anwesende» Fremden mit längerem Aufenthalte, 
also die Passanten nicht eingerechnet, 
1851 495 
1852 598 
1853 ? 
1854 856 
1855 391 
1856 510 
1857 686 
1858 ebensoviel 
betragen hat. Die Zahl der Passanten belief sich 1853 auf 2285, 1858 
3711, weiterhin gab es 
1859: 218 Fremde mit längerem Aufenthalt und 2232 Paffante»; 
1860: 318 „ „ „ „ „ 3548 
1861: 360 „ „ „ „ „ 4093 
ans 
Diese Frequenzziffern beweisen den effectiven Nutzen, welcher aus dem durch 
sie ausgewiesenen Freindenverkehr für die Stadt und ihre Bewohner schon damals 
direct oder indirect erwachsen ist. Denselben dauernd festzuhalten und womöglich 
noch mehr zu hebe», war daher naheliegend, und dies um so mehr, als ja wie 
wir eben gesehen haben, die Vorbedingungen hiezu bereits vorhanden gewesen sind: 
Man durfte dieselben nur weiter ausgestalten. Daß man aber gerade jetzt hiezu 
mit allein Eifer ans Werk gieng, war nicht nur ein glücklicher Gedanke, sondern 
auch eine durch die Zeitverhältnisse bedingte Nothwendigkeit. Denn schon war 
höheren Orts damit begonnen lvorden, das oberösterreichische Salzwesen allgemach 
ans eine völlig neue Grundlage zu stellen. Dadurch waren aber auch die mit 
demselben seit jeher aufs Innigste verknüpften Existenzbedingungen der Stadt 
Gmunden ernstlich gefährdet und dieselbe von dem Geschick bedroht worden, in 
eine schwere Stagnation ihres Erwerbslebens hineingetrieben zu werden. Da 
galt es, noch ehe jene Maßnahmen ihren definitiven Abschluß gefunden hatten, 
„den vom unaufhaltsamen Wandel der Zeit aufgedrungenen Versuch zu wage», 
die Existenz und den Fortbestand des Gemeinwesens auf eine neue, von der 
früheren wesentlich verschiedene Basis zu gründen". Hiezu gab nun der rege 
Fremdenzufluß de» richtigen Fingerzeig, und die ihn bei Zeiten verstanden haben, 
unternahmen es in weiser Voraussicht, „den alten Glücksstern" unserer Stadt 
nach und nach auf eine neue Bahn, aus dem Zeichen der Salzkufe in jenes der 
Göttin Hhgiea zu lenken. 
So gieng man denn zunächst daran, durch Vermehrung und Verbesserung 
der vorhandenen, ziemlich primitiven Heilfactoren eine neue Anziehungskraft für 
das fremde Publikum zu schaffe», damit der Besuch des Ortes nicht von den
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.