Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Ehrenbuch blätter. 
weithin über Oesterreichs Marken Hinalls als solches besannt geworden ist". Dort 
erhielt er am 23. Juli 1830 den Besuch des gefeierten Dichters Anastasius 
Grün (Graf Auersperg). Auch Bauern feld, I. N. Vogl, die Gräfin 
Wimpffen geborene Esteles, verkehrten in seinem Hanse und ebenso auch 
verschiedene Musiker, wie der berühmte Liedercoinpouist Rand Harting er u. a. m. 
Eine der interessantesten Persönlichkeiten dieses Kreises aber war der Dichter 
Nikolaus Lenau, der gleich seinem Schwager Anton Taver Schllrz ein 
intimer Freund Schleifer's gewesen ist. Lenau besuchte diesen zuerst ain 
8. August 1830 und brachte nun manchen Sominermoilat in Gmunden zu. 
Auch in Gmunden war durch Schleifer's Uebersiedluug „ein geistiger 
Mittelpunkt geschaffen lvorden, der die gleichgestimmten Seeleil mächtig anzog". 
Mathias Leopold Schleifer starb z>i Gmunden am 26. September 
1842 und ruht auf dem alten Friedhofe, ohne daß leider eine Spur seiner Grab¬ 
stätte vorhanden wäre. Die 1890 vollzogene Benennung einer Gasse in Gmunden 
nach seinem Namen „sühnt kauin", sagt mit Recht L. A. Frankl, „die pietätlose 
That", durch welche bei Auflassung des alten Friedhofes mit des Dichters Grabstein 
ebenso lvie mit vielen anderen verfahren und die Stadt Gmunden „um ein kost¬ 
bares Denkmal au einen trefflichen Mann und edlen Dichter" gebracht worden ist?) 
Wauwirs Stüchingew. 
Abt von Lambach. 
Geboren 311 Gmunden, Fellinger- Gaffe Nr. 4, als der Sohn des Schlosser- 
meisters Franz Stütziuger am 5. Jänner 1775, wurde er am 14. September 
1795 im Stifte Lambach eingekleidet, machte am 25. März 1799 Profeß, wurde 
am 6. September 1800 zum Priester geweiht, und bald darauf Cooperalor und 
Katechet an der dortigen Stiftspfarre. Zugleich versah er auch das Amt eines 
Novizeumeisters. 1806 kam er dann als Pfarrer nach Bachmauuing und wurde 
1811 als Prior und Pfarrer von dem Abte Julian in das Kloster zurück¬ 
gerufen. Nach dem Tode desselben wurde M. Stütziuger am 13. October 1812 
zum Abte erwählt und Tags darauf benedicirt. Da er aber der Verwaltung des 
Stiftes, das während der französischen Einfälle so viel gelitten hatte, nicht ge¬ 
wachsen war, resiguirte er auf seine Würde 1820, und zog sich dann in das 
Beuedictinerstift St. Peter in Salzburg zurück, wo er am 7. August 1842 starb. 
Von ihm ist im Drucke erschienen: „Predigt bei der Feier des Sieges von 
Leipzig." Linz, 1813, 8"?) 
Dw. Iwanz Wippet, 
k. k. Hofrath. 
Geboren zu Weher bei Gmunden als der Sohn des dortigen Waiseuhaus- 
besorgers und Schullehrers Franz Nippel am 29. Jänner 1787, erwarb er 
im Verlaufe seiner Studien das Doctorat beider Rechte, betrat dann die Beamten-
	        
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