Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Ehrenbuchblätter. 
Er bat für den ersten Berechner eines ans mehrere Jahre brauchbaren Kalenders 
mit den dazugehörigen Tafeln und Erklärungen zu gelten, da, so viel man weiß, 
vor ihm kein Astronom einen solchen entworfen hat. Von seinem Kalender existirten 
mehrere Ausgaben, welche selbstredend erst schriftlich und nach Erfindung der 
Buchdruckerkunst durch diese vervielfältigt wurden. Nicht nur von diesen, sondern 
auch von jenen haben sich mehrere Exemplare, darunter je eines in der Wiener 
Hofbibliothek und im Stifte St. Florian erhalten. 
Ein großes Verdienst erwarb sich endlich Johannes von Gmunden 
um die Wiener Universität durch die Schenkung, welche er der artistischen Fakultät 
mit seinen Büchern und Instrumenten unter der Bedingung machte, daß dieselben 
der stndirenden Jugend gegen Erlag bestimmter Taxen zur Benützung zugänglich 
sein sollten. Er hat hiedurch die Grundlage für eine Universitäts-Bibliothek 
geschaffen, indem sein Beispiel andere Lehrer ein Gleiches zu thun veranlaßte, so 
daß die Sammlung rasch anwuchs und bereits 1443 an die Errichtung eines 
eigenen Bibliotheksgebäudes gedacht werden mußte. 
Zn Ehren dieses berühmten Mannes, auf welchen die Heimat mit Recht 
stolz sein kann, ließ ein kunstsinniger Mann, Franz Gras Fol liot de Crenne- 
ville - Poutet, k. k. Feldzeugmeister rc., im April 1885 an dem Rathhause zu 
Gmunden eine steinerne Gedenktafel anbringen, welche i» goldenen Lettern folgende 
Widmung enthält: 
„Zur Erinnerung 
an den in dieser Stadt geborenen berühmten 
Matheinatiker und Astronomen 
.Canonicus 
Johannes von G m u n d e n, 
eine Zierde der Wiener Universität, an welcher er als Magister 
und Vice-Kanzler 1408 bis 1435 thätig war. Er starb am 
23. Februar 1442 als Pfarrer von Laa in Nied.-Oesterr." 
Die Stadt Gmunden selbst aber ehrte ihren großen Sohn 1890 durch die 
Bezeichnung einer Gasse mit dem Namen „Johannes-Gasse"?) 
Simon von Gmunden. 
Wird unterm 14. April 1483 als Prior des Stiftes Melk genannt?) 
Andveus von Gmunden. 
Machte 1505 zu Melk Prvfeß und war 1510 — 1512 Prior dieses Klosters?)
	        
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