Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

Veretnsleben. 
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der Beiträge wurde eingestellt, nachdem der Fond eine Höhe von mehr als 3000 fl. 
erreicht hatte. 
Als Commandanten folgten ans Franz Schleiß (1866 bis 20. März 1870): 
Georg Kettl (20. März 1870 bis 1876), Johann Müller (1876 bis 1885), 
Johann Heruler (1885 bis 1886), Johann Müller (1886 bis 1894) und 
Vineenz Bauer (seit 22. Jänner 1894). Die Wehr besteht gegenwärtig aus 
vier Steigerrotteu, zwei Spritzenrotten, einem Landtrain, fünf Hhdrautenrotteu, 
je einer Rotte Werkleute und Schutzmannschaft. Ebenso verfügt dieselbe über eine 
unter Leitung des Corpsarztes Dr. Ferdinand Krackowizer stehende, mit 
den nöthigen Hilfsmitteln wohl ausgerüstete Sanitätsabtheilung, die im Sommer 
1892 ins Leben getreten ist. Die derzeitige Leitung setzt sich aus folgenden 
Männern zusammen. Hauptmann: Vineenz Bauer; I. Stellvertreter: 
Ferdinand Zobernigg; II. Stellvertreter: Johann Brandstetter; 
Cassier: Josef Spiesberger; Adjutant und Zeugwart: Ludwig Engelbrecht; 
Schriftführer: Wilhelm Kronberger; Zugsführer des I. Zuges: Hans 
Fötinger (Steigerobmann); Zugsführer des II. Zuges: Th. Meist (Spritzen¬ 
obmann); Zugsführer des III. Zuges: W. Kronberger (Hydranteuobmaun); 
Obmann der Werkleute: Anton Kurz; Obmann der Schutzmannschaft: 
Leopold Schleiß?') 
1894 wurde über Anregung des Feuerwehr-Commandos von Gmunden der 
„Feuerwehr-Bezirksverband Gmunden Nr. 31" gegründet, welcher derzeit fünfzehn 
Wehren mit rund 900 Mann umfaßt. Obmann desselben, wie auch Mitglied des 
Centralausschusses des oberösterreichischen Landes-Feuerwehrverbandes ist Vineenz 
Bauer. Hier möge auch eingeschaltet werden, daß die Feuerwehr seit einer 
Reihe von Jahren im Fasching ein stets gut besuchtes Feuerwehrkränzcheu arrangirt, 
das früher gewöhnlich mit einem Glückshafen zu Gunsten des Institutes verbunden 
gewesen ist. 
Ihre erste Feuertaufe erhielt die Wehr am 3. Mai 1872 beim Brande der 
Villa Degenfeld, Gemeinde Altmünster. Im nämlichen Jahre hatte sie in Gmunden 
selbst noch dreimal Gelegenheit, bei kleinen Bränden einzuschreiten. 1873 trat sie 
siebenmal in Action und ist namentlich hievon der große Brand in der Papier¬ 
fabrik Stehrermühl hervorzuheben. 1875 leistete sie den Bewohnern der durch 
einen am 22. Juli niedergegangenen Wolkenbruch arg gefährdeten Häuser der 
Ortschaften Traundorf und Weher durch Auspumpen der eingedrungeuen Wasser¬ 
inassen erfolgreiche Hilfe. 1877 half sie den Brand der Brauerei Eggenberg, 
1879 den Brand der Ortschaft Gschwandt tvirksam bekämpfen. In den folgenden 
Jahren wurde die Wehr in Gmunden selbst mir wegen kleiner Brandfälle zur Hilfe¬ 
leistung herangezogen. Dagegen nahmen sie 1887 der Brand eines Bauerngutes 
in Niederthalheim, der große Brand in Theresienthal (7. November), ein Fabriks¬ 
brand in Reinthal, 1888 der Brand der Fabrik Danzermühle stark in Anspruch. 
Weiterhin ist die angestrengte und erfolgreiche Thätigkeit der Feuerwehr bei 
dem am 25. Mai 1889 in Gmunden auf dem Graben ausgebrochenen Schaden¬ 
feuer bekannt. In neuester Zeit endlich entfaltete dieselbe bei dem großen und 
äußerst gefahrdrohenden Brande in der Kirchengasse am 3. November 1896 und 
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