Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Vereinsleben. 
1894 der Wiener Männergesangverein „Landstraße", am 28. Juni 1896 die 
Steyrer Liedertafel. Es hat sohin der Gmnndener Männergesangverein nicht nur 
den geselligen und humanitären Anforderungen der Bewohnerschaft jederzeit vollauf 
entsprochen, sondern auch „neben der liebevollen Pflege des deutschen Liedes dem 
Rufe und denl Ansehen des Curortes Gmunden immerhin eine kräftige Stütze 
geliehen". 
Am 5. und 6. Mai 1886 begierig der Gmnndener Männergesangverein die 
Feier seines fünfundzwanzigjährigen Bestandes. Aus der betreffenden Festvrdnuug 
sei folgendes hervorgehoben: 5. Mai, 11 Uhr Vormittags, Festgottesdieust in 
der Stadtpfarrkirche. Hiebei wurde vom Gesangvereine unter Mitwirkung der 
gefeierten Sängerin Frali Kerschbanm aus Linz Franz Schubert's „Deutsche 
Messe" mit dem „Ave Maria" vou Gounod und Beethoven's „Die Ehre Gottes" 
zur Anfführuug gebracht. Abends Festconcert im Cnrsaale unter Mitwirkung des 
Damenchores. Entgegennahme der Ehrengaben: Ein prächtiger Lorbeerkranz von 
Friederike Gräfin Prokesch-Osten; ein herrliches Banner, gespendet von 
den Fralien Gmrindens; ein wertvolles Fahnenband von Frau Marie S ch e ck. 
Hierauf Festcoiumers im Vereinslocale „zur Post" mit Vertheilung eines Gedenk¬ 
blattes an alle Mitglieder, dann von drei goldenen Ringen an die seit der Gründling 
des Vereines demselben noch angehörigen activen Sänger Karl Brandstätter, 
Karl Hafeileder und Gott lieb Mahr. 6. Mai, Mittags: Festtafel im 
Hotel „Austria", gewürzt mit einer Reihe trefflicher Tischreden. Abends Sänger¬ 
kränzchen in den Cursaallocalitäten. 
Der Gmnndener Männergesangverein zählt gegenwärtig (Februar 1900) 
54 ausübende und 16 Ehrenmitglieder. Der Mitgliedsbeitrag beläuft sich für 
jedes active Mitglied auf 30 kr., wovon ein Drittel für den „Reisefond" bestimmt 
ist. Das Vereinsarchiv zählt 710 Nummern, das Vereinslocal befindet sich im 
Gasthofe „zum goldenen Löwen". Die Vereinsleitung besteht aus den: Vorstaude 
Josef Nozar, dessen Stellvertreter und Schriftführer Georg Esch «weg, 
dem Chormeister Dr. Karl Beistorfer, dessen Stellvertreter Ernst Schmid- 
hammer, dem Cassier Ludwig Abpurg, dem Archivar Hans Hackler und 
den Ausschüssen Franz Pühriuger und Josef Spiesberger. Endlich sei 
noch erwähnt, daß der Männergesangverein am 3. März 1895 die Gründung 
eines Vereinshaus-Baufondes beschlossen hat.') 
Der Gurnverein. 
Die Zeit, iu welcher inan in Oesterreich den Bestrebungen der Turnvereine 
behördlicherseits noch immer ein ziemliches Mißtraueil entgegenbrachte, liegt nicht 
gar so weit hinter uns. So entnehmen wir einen: von dem k. k. Kreisamte in 
' Steyr an das Districtscommissariat Gmlinden am 23. Juli 1847 gerichteten 
Erlasse, „daß der Unterricht und die gemeinschaftliche Uebung in der Gymnastik, 
so lange sich beide nicht von ihrer eigenthümlichen Bestimmung (körperliche
	        
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