Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

Handel und Wandel. 
5 
Marktplatz in Gmunden, 1897. 
erst später wurde, da es sich wiederholt ereignet 
hatte, daß sie selbst das Getraide hatten theurer 
ankaufen müssen, als es aus dem Wochen¬ 
markte an Mann zu bringen war, diese Ver¬ 
pflichtung dahin abgeändert, daß jeder von ihnen das Jahr hindurch mindestens 
mit ein bis drei Fuhren Getraide erscheinen müsse?") I» ähnlicher Weise wurde 
noch 1563 bei Errichtung einer Salzkammer zu Haag am Hausruck den Bewohnern 
dieses Ortes aufgetragen, daß sic für jede Wagenladung Salz, die sie von 
Gmunden wegführen wollten, eine Fuhr Getraide oder anderen Proviant (Fleisch, 
Schmalz, Käse u. dgl.) hinbringen mußten, und den Bewohnern von Vöcklamarkt 
aus dem gleichen Anlasse auferlegt, mindestens für jede dritte Salzfuhr mit einer 
entsprechenden Menge Getraide u. dgl. sich einzustellen?") 
Neben den Sämern waren es seit 1705 auch die Stände des Landes ob 
der Ens beziehungsweise deren Unterthanen, denen der schon früher erwähnte 
„Salzvorlagstractat" das Recht einräumte, nach Belieben als Gegenfuhr Getraide 
zu laden, nach Gmunden zu bringen und auf dem Wochenmarkte frei zu verkaufen. 
Was dort nicht anzubringen war, sollte dein landesfürstlichen Salzamte zum 
Kaufe angetragen werden, dieses unbedingt verpflichtet sein, auf jedes derartige 
Angebot einzugehen, und den Preis entweder bar zu erlegen oder an dem hinweg- 
gesührten Salz in Abzug zu bringen. Diese Bestimmungen wurden 1722 abermals 
erneuert.Andere auswärtige Getraidehändler werden wir später kennen lernen. 
Die Bürger von Gmunden betrieben schon frühzeitig die Zulieferung von 
Getraide meist zugleich mit der Salzfertigung, die ihnen die beste Gelegenheit 
bot, aus Niederösterreich z. B. Körnerfrüchte herbei zu schaffen. So hatte ihnen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.