Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Zweiter Band (2 / 1899)

Neltgtonsgenossenschaften. 
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Die Filiale Laakirchen mit dem Patrocinium des heil. Valentin war 
gleich Ohlstorf mit dem Tauf- lind Sepulturrechte ausgestattet und wurde gleich¬ 
falls excnmmdo von Gmnnden aus versehen?") Sie bekam aber viel früher 
als jenes einen ständig dort wohnhaften Priester, indem der Stadtpfarrer 
Balthasar von Starhemberg schon 1485 der Laakirchener Pfarrgemeinde 
für drei einander folgende Jahre einen „Gesellen" bewilligte, der seinen Wohnsitz 
ans dem Gute „zu Matznthal" haben und von der Pfarrgemeinde jährlich 10US) 
erhalten sollte?'') Fünf Jahre später verfügte dann die Aebtissin von Niedernburg 
als Lehensfrau der Pfarre Gmunden und ihrer Filialen, daß von nun an „ans 
ewig", ein jeder Stadtpfarrer unter Aufrechthaltung der obigen Verpflichtung der 
Pfarrholden einen ständigen Priester für sie besorgen solle, der auch fernerhin auf 
dem genannten Gute sein Unterkommen habe. Noch heute kommt dem Stadtpfarrer 
von Gmnnden das Präsentationsrecht auf die Pfarre Laakirchen zu.") Da die 
Seelsorge in derselben mit der Zeit für den Vicar allein zu beschwerlich lvurde, 
indem derselbe ja auch noch die Subfilialen Lindach und Gschwandt zu versehen 
hatte, so stiftete am 23. Jänner 1717 der resignirte Stadtpfarrer von Gmunden 
Abraham Franz Herackh zur Pfarre Laakirchen einen Beneficiaten, der 
die Verbindlichkeiten eines Cooperators zu erfüllen hat, womöglich der Verwandtschaft 
des Stifters angehören und stets ein Welipriester sein soll. Er lvidinete hiezu die 
5 % igen Interessen eines dem landesfürstlichen Salzamte in Gmunden gegebenen 
Darlehens von 8000 fl. Rh. mit der Bestimmung, daß vorerst ihm selbst, nach 
seinem Tode aber dem von ihm gestifteten „Hanptbeneficiaten" in Ohlstorf für 
immerwährende Zeiten das Recht zustehen solle, den Beneficiaten in Laakirchen zu 
Präsentiren, den dortigen Vicar aber unbeschadet des Präsentationsrechtes eines 
Ginllitdener Stadtpfarrers zu tiominiren. Auch hat stets der Ohlstorfer Beneficiat 
die Zinsen des Stiftungscapitales zu beheben intb ihrer Bestimmung zuzuführen. 
Hierüber, wie auch über die Stiftung des Ohlstorfer Beneficiums tvllrde am 
1. Jänner 1723 ein neuer, gemeinsamer Stiftbrief errichtet und vom Passauer 
Bischöfe -Joses Dominicus Graf La in b erg am 1. Februar 1725 eon- 
ftnmrt.48) 
Die Subfiliale Linda ch, deren Kirche der heil. Margaretha geweiht ist, 
wurde 1785 eine selbständige Pfarre. 
Zur Filialkirche Gschwandt, welche das Patroeininm der heil. Katharina 
führt, stiftete 1754 der Gmundener Stadtpfarrer Matthäus Arres nach ein¬ 
geholter Bewilligung der kaiserlichen Hofkammer und der geistlichen Oberbehörde 
mit de» 5 "/„igen Zinsen eines beim landesfürstlicheil Salzoberamte angelegten 
Capitales von 6000 fl. C. M. ein Mifsionsbeneficiuin, da dort eben wegen 
der großen Entfernung von Laakirchen nur selten ein Gottesdienst gehalten tverden 
konnte. Weiters verfügte der Stifter, daß nach seinem Tode das Präsentativnsrecht 
aus dieses Beneficiuin dem Beneficiaten in Ohlstorf zustehen solle und sorgte mit 
einem Legate von 1000 fl. C. M. für die Erbauung eines eigenen Cnratenhauses. 
Kaiserin Maria Theresia zog 1776 das obige Stiftnngscapital ein imb 
bestimmte, daß die jährlich fälligen Zinsen fortan aus den Gefällen des Salz¬ 
oberamtes zu decken seien?") Mittels Hosresolution vom 12. October 1784 wurde 
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