Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Zweiter Band (2 / 1899)

] 0 Unterricht und Erziehung. 
eröffnet der schon oben genannte Schulmeister Wenzel Gyrowetz. Er bezog 
jährlich aus der Stadtcassa 54 fl., seit 1810: 100 fl. C. M. Gehalt, 10 fl. „Holz- 
geld"?') und da er nicht im Schulhanse wohnte, einen Zinsbeitrag von 24 fl. 
Das landcSsürstliche Salzoberamt gab ihm für seine Person 200 fl., für den ersten 
Schulgehilfen 120 fl. C. M. Jahresgehalt, für Ertheilung des unentgeltlichen 
Unterrichtes an zwölf Salzarbeiterskinder 25 fl. aus den eigenen Gefällen, dann 
2 fl. Schulgeld für jedes „mittellose Bürgers- oder andere arme Kinder" auf 
Rechnung und Ersatz des k. k. geheimen Kammerzahlamtes, weiters 20 fl. jährlich 
auf allerlei Schulerfvrdernisse (Tinte, Federn, Kreide u. dgl.) und endlich noch 
gratis zehn Klafter Holz zur Schulbeheizung. Aus dem Landesschulfvude erhielt 
er jährlich 70 fl. C. M. auf den zweiten Schulgehilfen, von den Kindern zahlungs- 
fähigcr Eltern das übliche Schulgeld?") Das fixe Einkommen dieses Pädagogen 
belief sich daher auf rund jährlich 600 fl. C. M., was den Bürgermeister Franz 
Karl Fellinger einmal zu dem für die damalige Zeit begreiflichen Aus¬ 
rufe veranlaßte: „Welch' ein Schulmeister im ganzen Land hat eine solch' 
reichliche Einnahme?""") Da Gyrowetz aber auch noch Magistratsrath, Lotto- 
collectcur, bürgerlicher Hausbesitzer und Gastwirth war, so dürfte er materielle 
Sorgen überhaupt nicht gekannt haben. Ihm stand als erster Gehilfe bis 1783 
Josef Stehle zur Seite. Von späteren Hilfskräften werden 1802 und 1805 
Johann 31. Wolf, Engelbert Rädler und Franz Vogelfänger 
genannt, von welchen der erstere am 4. Juni 1807 beit Schulmeisterposten in 
Hallstatt erhielt.") Gyrowetz legte anläßlich seiner Wahl zum Bürgermeister der 
landesfürstlichen Stadt Gmunden 1811 das Lehramt nieder, lovrauf der vor¬ 
genannte Johann 31. Wolf als Stadtschnlmeister an seine Stelle trat?"') 
Seit Erhebung der Stadtschule zur Musterschule führte er den Titel „Muster- 
lehrer." Er war nicht bloß ein trefflicher Schulmann, sondern auch, tute wir 
bereits wissen, literarisch thätig. Neben ihm wirkten als Gehilfen 1819 Adalbert 
Skola und Franz Wolf?") 1824 Albrecht, Kreppcr und Klein, 1830 
Heinrich Hackl, Franz Klock, Alois Beistorfer und Karl Pfiffer¬ 
ling.") Von diesen wurde nach Johann 31. Wolf's Tode (20. Jänner 1842) 
der eben genannte Alois Beistorfer, welcher inzwischen als Lehrer an die 
Mittelschule zu Langwies befördert lvorden war, über ausdrücklichen Wunsch der 
Bürgerschaft von Gmunden, der in einer an die Schuldistrictsaufsicht gerichtete» 
Eingabe zum Ausdrucke kam, am I.Juli 1842 zum Nachfolger desselben ernannt 
und trat den Posten mit den gleichen Bezüge» und freier Wohnung im Schul¬ 
haufe am 1. August 1842 an?") Ihn unterstützten in seiner Lehrthätigkeit die 
Gehilfen Albert Böhm, Watzl, Mathias Reidinger und Liebenwein?") 
Beistorfer, bereits als Director für die präsumtive Hauptschule in Aussicht 
genommen, starb am 24. Juni 1848, und wurde durch den vorgenannten 
A. Böhm ersetzt, der nun als erster Lehrer und Director an der k. k. Haupt¬ 
schule Gmunden wirkte. Als solcher bezog er einen Jahresgehalt von 350 fl. 
und für Besorgung der Directionsgeschäfle eine jährliche Remuneration von 
100 fl. C. Al. In Gmunden, welches, gewiß eine Seltenheit, sein erster und 
letzter Posten blieb, lvar A. Böhm, geboren 1818 zu Grein a. D., im Lehramte
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.