Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Zweiter Band (2 / 1899)

NeUgionsgenossenschaften. 
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Sauna 400 fl. und Karl Freiherr von Schwarz 200 fl., weiters die 
Grundbesitzern: Magdalena Rothauer 100 fl. gegeben haben.An jenem 
Restaurationswerke war die Glasmalereianstalt ztt Innsbruck mit der 
Beistellnng von fünf farbettprächtigen Fenstern, der Maler Franz Engel¬ 
lach n er in Gmunden mit der Durchführung der decorativen Wandrnalerei, 
endlich der Bildhauer Josef Untersberger in Gmilnden nnt der Lieferung 
des neuen, dem heil. Jakob geweihten Hochaltares betheiligt, und hat nicht nur 
jene auswärtige Firma, fonbent auch ein jeder dieser einheimischen Künstler die 
ihnen zugefallene Aufgabe meisterhaft gelöst. Daran reihten sich in weiterer Folge 
die Aufstellung eines neuen Seitenaltares und Kreuzweges, während zu Beginn 
des Jahres 1895 Anton Schönbauer, Bau- iiitb Möbeltischler in Gmunden, 
fänuntliche neue Betstühle spendete. Damit hat übrigens nach den Intentionen 
der gegenwärtigen Spitalverwaltung die Restaurirung der beliebten Andachtsstätte 
ihren Abschluß noch nicht gefunden. 
e) Kloster und Kirche der Kapuziner. 
(Klosterplatz Nr. 3.) 
Verschiedene Eigenschaften, insbesondere aber das schlichte Auftreten, der 
einfache Lebenswandel und ein außerordentlicher Eifer auf der Kanzel wie tut 
Beichtstühle ließen den Orden der Kapilziner als einen willkommenen Streiter 
für die katholische Kirche erscheinen.') Das Land ob der Ens war deshalb nicht 
das letzte, in welches er Eingang fand. So wurde schon 1606 in Linz unb 1629 
in Wels ein Kapuzinerkloster erbaut unb in beiden Fällen das nöthige Bauholz 
auf Befehl der Wiener Hofkammer von dem GlMlndener Salzamte aus bat 
Waldungen am Traunsee gratis beigestellt?) 
Das Kapuzinerkloster ztl Wels wurde der Ausgangspunkt für ein ebensolches in 
Gmunden; die dortigen Ordensbrüder wurdet: näutlich tum Kaiser Ferdinand II. 
mit Erfolg zu Bekehrung der Evangelischen im gattzen Traunviertel. verwendet, wes¬ 
halb sie vott verschiedenen Ortet: die Einladung erhielten, daselbst zur Sicherung 
des begonnenen Werkes festen Wohnsitz ztt nehmen. Vor alten übrigen, worunter 
auch Ischl sich befand, betrieb biefen Wunsch sehr eifrig die Stadt Gmunden. 
Deren Magistrat tote axtcl; der Salzamtmann Prugglacher trugen weiterhit: dem 
Kaiser bei seiner Anwesettheit in Wels (Mitte Juni 1630) durch den Bischof Don 
Wien eine bezügliche Bitte vor und der Monarch erklärte sich schot: datnals bereit, 
auf eigene Kosten in Guutnden eit: Kapuzinerkloster zu erbauen unb für den 
Unterhalt seiner Bewohtter Sorge zu tragen. Doch ruhte die Angelegenheit bis 
zum Jahre 1633, in welchem der Kapuzinerguardian ztt Wels, Nikolaus vott 
Schöttberg den: Ordensprovincial und den Definitoren über bereu Stand Bericht 
erstattete. Diese fragtet: nun ben Stadtmagistrat, ob er noch auf seinem früher 
geäußerten Wunsche beharre unb die Antwort erfolgte am 1. September 1633 int 
zustimmenden Sinne. Auch tnachte sich jette Behörde erbötig, für die nöthige 
provisorische Uttterkttnft der Religiösen zu sorgen. Nut: trachtete die Ordensleitung 
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