Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Erster Band (1 / 1898)

Grenzbeschreibung und Statistik. 
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Schneide des hohen Rehstall (1025 ni) zu, gewinnt östlich von der Gimbach- 
wand (1363 m) das Plateau des Höllengebirges und weiterhin den Gipfel des 
Grünalmkogels (1820 m), und zieht von da in nordwestlicher Richtung quer über 
den Pfaffengraben am Südabhange des Hochleckenberges (1690 m) vorbei zur 
Griesalm (Gruberalm?) hinüber. Im weiteren Verlaufe hält die Grenzlinie vor¬ 
wiegend eine nordöstliche Richtung ein, senkt sich zunächst zur Taferlklanse (833 m) 
ab, gelangt dann über den Kraberg (1106 m), Almstall (829 m), Miesenberg (1007 »») 
und Roßstall (815 m) auf den Richtberg (1047 m), begleitet ferner den Mittellauf 
der Wessenaurach, steigt weiters zum Hangar (943 m) empor, folgt dessen Rücken 
bis über den Vöcklberg (658 m) hinaus und erreicht bei der Ofenmühle die Aurach. 
Dieses Gewäffer bildet nun bis unterhalb der Ortschaft Purndorf die Grenze, 
worauf sich diese über Großreith, Aichlham und Penesdorf in einer meist östlichen 
Richtung zur Trauil hinüberzieht, welche sie unterhalb der Steyrermühle trifft. 
Nach kurzer Folge verläßt sie den Fluß noch oberhalb des Traunfalles, strebt 
unter ziemlicher Einhaltung derselben Richtung über Hosegg, Thal, Hölzels- 
dorf lind Unterhörbach, dann ein kurzes Stück den Lindachbach entlang dem 
Almfluße zu, und erreicht nach dessen Ueberschreiten lvieder bei Schart ihren 
Ausgangspunkt/') 
Der politische Bezirk Gmunden umschließt auch das oberösterreichische Salz¬ 
kammergut, ohne daß aber sich dessen Gebiet mit jenem decken würde. Es mag 
darum hier ein kleiner Excurs zlir Feststellung dieses geographischen Begriffes, 
soweit eine solche überhaupt möglich ist, nicht ungerechtfertigt erscheinen. 
Der Ausdruck „Kamuiergut" bedeutete einst kurzweg einen Besitz, der dem 
obersten Landesherrn gehörte, und seine Erträgnisse in dessen „Kammer" lieferte. 
Ein solches „Kammerglit" gab es z. B. in Steiermark: Die Saline zu Aussee 
mit den dazu gehörigen Bergen, Wäldern und anderen Gütern. Auf dem Boden 
Oberösterreichs bildete seit Jahrhunderten die Herrschaft Wildenstein, deren Land¬ 
gerichtsherrlichkeit klirz gesagt den heutigen Gerichtsbezirk Ischl umfaßte, den Kern 
eines solchen landesfürstlichen Kammergutes. Innerhalb dieser Herrschaft lagen 
die Salzberge von Hallstatt und Ischl sammt den dort errichteten Sudwerken 
und sonstigem Zugehör. Man sprach daher, da dort wie hier die Einkünfte des 
Landesfürsten der Salzgewinnung entstammten, schon dainals von einem steirischen 
lind oberösterreichischen Salzkammergnte. Was außerhalb der Grenzen der Herrschaft 
Wildenstein lag, gehörte nicht mehr zum oberösterreichischen Salzkanlinergute, und 
man rechnete daher schon die Umivohner des Abersees und darüber hinaus, ebenso 
lvie die von Anssee, zu den „Ausländern"?) 
Hievon bildete seit jeher die landesfürstliche Stadt Gmunden eine Ausnahme. 
Obwohl von der Herrschaft Wildenstein dlirch die Gebiete der Herrschaft Orth uild 
des Klosters Traunkirchen räumlich getrennt, ivar sie doch mit dem landesfürst¬ 
licheil Salzwesen seit alter Zeit auf das Innigste verknüpft und galt daher alis 
Gründen, die uns in der Folge noch viel eingehender beschäftigen werdeil, jtets 
als ein höchst lvichtiger Theil des Salzkammergutes?) 
Das Salzkammergut von Einst bildete also in geographischem Sinne 
keineswegs einen geschlossenen Besitz. Einem solchen rückte es erjt näher, als die
	        
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