Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Erster Band (1 / 1898)

342 
Armenwesen. 
sondern gleichzeitig jeden: Insassen des Spitales eine Pfennigsemmel „und 'ain 
Mäße! Weins", an: heiligen „Antlaßtag" (Gründonnerstag) aber 1 S) gegeben 
nnd ihnen aufgetragen werde, für den Stifter und seine Vorfahren zu beten.74) 
Im selben Jahre verkaufte der Edle Hans Stainacher zu Jnzes- 
dorff dem Bürgerspitale seine zwei Güter „am Lehen bei Gmunden zu nächst 
dem See" mit aller rechtlichen Zugehörung, nichts ausgenommen als „die 6 ß fy, 
so zu dem Frühambt verstifft' sein, das man des Eritags in der Pfarrkirche zu 
Gmunden fingt".75) Der Besitz, welcher als „Hos am Lehen" in den späteren 
Urbarien des Spitales aufscheint, war sein mütterliches Erbe und freies Eigen¬ 
thum, früher jedoch ein Lehensgut des Frauenklosters Traunkirchen gewesen.78) 
1498 „am Samstag Sanct Pancrazientag" (12. Mai) verschrieb Kathreh, 
die Witwe des Salzzahlers Wern hart „um der leiblichen Nahrung willen", 
die sie aus dem Spitale bezog, diesem ihr in der Traungasse befindliches Haus 
fiir de>: Fall ihres Todes, oder daß sie in: Spitale Unterkunft finden würde?7) 
1506 erwarb das Bürgerspital durch Kauf von Appollonia Straffer geborene 
Pinter und deren Bruder Melchior folgende Güter und Zehente, die sämmtlich 
landesfürstliche Lehen waren: „Der halbe Hof zu Aichperg, ain Hof auf de»: 
perg bei Puechhaim, ain Guet zu Atfang, item auf dein Tanperg, aus der Mitteröd, 
auf der Swabenöd, zu Oberstraß auf drehen Gütern, item zu Aichperg, zu Tuffel- 
haim auf drehen Gütern und zu Oberndorf ans ainem Gut überall das Viertail 
Zehent. Jten: zu Prehsing ans drehen Gütern halben Zehent, zu Hahdach ain 
Viertail Zehendts und zu Hueb auf drei Häusern halben Zehent".78) 
Weiterhin vermachte die Hausfrau Martha des Wolf Trannberger, 
Messerers „hinterm Guglberg" 1511 „an: Mittichen vor St. Margarethentag" 
(9. Juli) den: Spitale ihren ganzen in der Pfarre Laakirchen befindlichen Zehent 
„auf dem Gut genannt Guslhueb, und ans den: Stainpüchl", dann auf zwei 
Häusern „in der Rewd (Reutt) ans jedem zwei teilt Zehcnd". Einen weiteren 
Zuwachs erhielten die Einkünfte des Bürgerspitales durch die letztwillige Verfügung 
der Magdalena, des Bürgers Michael Walln er hinterlassene Wittib, 
welche 1545 jenen: „zwei Theile kleinen und großen Zehent ans den: Aignergut 
zu Vötting", Pfarre Ohlstorf, welches Haus den: Sitze Hiltprechting Unterthan 
war, teftirte.80) Ein beträchtliches Legat fiel dem Spitale um die Mitte des 
X VI. Jahrhundertes zu, indem ihm und dem Spitale zu Hallstatt der Lambacher 
Bürger Wolfgang Veltheimer „an: Montag nach den: Sonntag Jubilate" 
(24. April) 1548 für den Fall seines Todes all' sein Vermögen im beiläufigen 
Werte von 1200 0/ S) widmete, und ihnen überdies noch bei Lebzeiten laut 
Urkunde, „ddo. Mittichen vor St. Kolmanstag" (11. Octvber) 1559 seine „Salz- 
glett" (Legestütte) am Stadl einantwortete.8') Vorstehendes Legat verwendete die 
Spitalverwaltung zum Ankäufe folgender Güter in: „Aschacher Winkel und jenseits 
der Donau", welche schon 1550 Richter und Rath zu Gmunden von Hans 
Zer er zu Aschach erworben hatten: „Ain Gut zu Ried, Pfarre Harlkircheu; 
das Mayr- und Stiglgut zu Haizing; das Matheusgut zu Pogendorf, Pfarre 
St. Martin; das Vorningergut, Pfarre Walding; das Sigmundsgut zu Ober 
hilling, Pfarre Feldkirchen; das Drechslgut, das Pachmair- und Pekhengut zu
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.