Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Erster Band (1 / 1898)

212 
In Wehr' und Waffen. 
Die im Ver¬ 
stehenden geschil¬ 
derte Befestigung 
von Gmunden 
wurde durch eine 
Veste wirksam 
erhöht, welche auf 
dem nahen 
„Kn gl-" oder 
„Guglbcrge" 
(ca. 45 m über 
dem Traunsee), 
einer die Stadt 
wie einen Theil 
ihrer Umgebung 
völlig beherr¬ 
schenden Anhöhe 
gelegen war, von 
welcher ans „leicht ganz Gmunden vertheidigt werden 
konnte"?'') Ihre Entstehung mag vielleicht in die 
Römerzeit zurückreichen, wie man denn im Mittelaller 
überhaupt „sehr gerne auf den Grundmauern römischer 
Burgen baute"?") Die spätere Gestalt verdankte diese 
„Höhenburg" jedenfalls der letzteren Periode, und 
zwar soll dieselbe „zu notturftiger Beschützung des 
Salzwesens, dawider sich das stifft Salzburg gelegt, 
erbaut worden sehn"?') Diese Angabe weist uns 
sohin ans das Ende des XIII. Jahrhunderts als 
Entstehungszeit, und für diese Annahme würde auch 
die Bauart der Veste sprechen."^) Diese bestand, wie 
es die auf dem genannten Hügel gegebenen Raum¬ 
verhältnisse kaum anders zuließen, und soviel aus 
den erhaltenen Abbildungen"") erkennbar ist, der Hauptsache nach ans einem 
großen, im Viereck erbauten, nach allen Seiten hin vertheidigungsfähigen Thurme, 
einem sogenannten „Bergfried"."') Dessen innere Bauart ist nicht mehr nach¬ 
weisbar, doch dürfte er, wie dies bei solchen Thürmen gewöhnlich war, in zwei 
Stockwerke eingetheilt gewesen sein. Der ihn umgebende, etwas tiefer gelegene 
Hof wurde durch eine Ringmauer geschützt. Den alleinigen Zugang zur Veste ver¬ 
mittelte der „Burgweg","") welcher dieselbe dem Verlaufe der heutigen Wunderburg¬ 
straße völlig entsprechend in mäßig ansteigendem Zuge dort erreichte, wo (oberhalb 
des Hauses Nr. 10) der Berg, der sonst nach drei Seiten steil abfällt, mit der 
dahinter befindlichen Anhöhe in Verbindung tritt. Doch schützte hier das Castell 
ein tiefer, trockener Graben, dessen Einschnitt noch heute deutlich erkennbar ist,"") 
und der durch eine Brücke passirbar gewesen sein mußte. 
ü»e ,,Grueb" mit dem Er!rti,urm 
der Stadtmauer, 1597.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.