Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Erster Band (1 / 1898)

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3n Mehr' und Massen. 
. munden >var in früherer Zeit eine wohlbefestigte Stadt. Auf der Landseite 
umzog sie der obligate Graben nebst soliden, von Thürmen über¬ 
ragten Mauern. Ein inmitten der Traunbrücke stehender Thurm schützte 
hier den Zugang, während das Eindringen von der Seeseite her eine 
aus dem Wasser aufragende dichte Reihe von Pfählen verwehrte. Die 
Burg auf dem Gugel- oder Guglberge außerhalb der Stadt vervoll¬ 
ständigte die Schuhvorkehrungen, deren dieselbe vermöge ihrer Be¬ 
stimmung als Salzniederlage und Mautstätte bedürftig war. 
Der Stadtgraben, dessen einstiger Verlauf noch vor nicht langer Zeit durch 
die Straßennamen „Oberer" und „Unterer Graben" bezeichnet worden ist, begann in 
der Gegend des heutigen Theatergebäudes, und zog sich von da den Berg hinan, um 
oben mit einer scharfen Biegung die Richtung zu ändern, als „langer Graben" hinter 
der „Grueb" (dem Bezirksgerichtsgebäude) vorbei, den steilen Berghang hinabzu- 
ziehen und am Ufer der Traun dicht unterhalb der Kößlmühle zu endigen. Er tvar 
seinem Ztvccke entsprechend, und da er der Bodengestaltung zufolge nicht mit Wasser 
gefüllt werden konnte, ziemlich tief, und an seiner Oberkante stellenweise 15—22 m 
breit. Entlang seines äußeren Randes zog sich die nach Pinsdorf, beziehungsweise 
Ohlstorf führende Straße hin; auf der Stadtseite wurde er vou der Ringmauer 
flankirt. Diese uahm au der gleichen Stelle wie der Graben ihren Anfang, war 
aber noch über ausdrücklichen Befehl des Kaisers Ferdinand 111. vom 7. Juni 
1642 „sowohl zu der Stadt als auch des Kammerguets (des Salzes) besseren 
Versicherung bis in eine solche Tiefe des Sees hinein" aufgeführt worden, daß 
sie „nicht leichtlichen möge überstiegen werden." *) Von da zog sie sich hinter den 
Häusern der Badgasse, des Rinnholzplatzes, dann der Pfarrkirche und Anna¬ 
kapelle, und endlich dein Pfarrhofe bis an die nordöstliche Ecke der Grueb, um 
daun der oberen Kante des Berghanges folgend dicht an der Traunseite der 
dortigen Häuser allmählich absteigend hiitter der Spitalkirche ihr Ende zu erreichen. 
Die Berglehne (Achleiten) selbst und die Kößlmühle lagen daher außerhalb der 
Stadtmauer. Parallel zu dieser „äußeren" Stadtiuauer, welche eine Gesammt- 
höhe von 7 m 80 cm besaß, an der Basis 1 m 90 cm dick, und an ihrem oberen
	        
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