Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Erster Band (1 / 1898)

Vorwort. 
XI 
theils dem k. ». k. Reichsfinanzarchive in Wien einverleibt, theils nach Ischl 
geschafft, wo es aber auch erst vor wenigen Jahren in den Räumen des dortigen 
Amtsgebäudes der k. k. Salinenverwaltung einen passenden Aufbewahrungsort 
zugewiesen erhielt. Der gleichfalls daselbst befindliche alle Index der einstigen 
Salzvberamtsregistratur ist ein beredter Zeuge dafür, daß durch den crassen 
Unverstand der oben erwähnten Scartirungscommission eine Fülle cnlturgeschicht- 
lich hochwichtigen Materiales unwiederbringlich verloren gegangen ist. 
Angesichts dieser durchwegs verbürgten Thatsachen muß wohl jeden auf¬ 
richtigen Freund der vaterländischen Geschichte umsomehr ein bitteres Gefühl 
beschleichen, als man weiß. wie sorgsam in anderen deutschen Landen bei ähnlichen 
Gelegenheiten vorgegangen worden ist. Wie ein freundlicher Lichtblick muthct uns 
dafür der Umstand an, daß wenigstens die alten Grundbücher und Actenbündel, 
welche Jahrzehnte hindurch mit Staub bedeckt ans dem Dachboden des k. k. Bezirks¬ 
gerichtes in Gmunden geschlummert haben, in neuester Zeit durch das verständnis¬ 
volle Vorgehen des k. k. Landesgerichtsrathes Ludwig Pauli dem sicheren 
Verderben entrissen und zu einer musterhaft angelegten, werthvollen Urkunden¬ 
sammlung ausgestaltet worden sind. 
Die Belege und Anmerkungen wurden, um bei der Lectüre nicht zu 
stören, nach dem Vorgänge neuerer Autoren au den Schluß eines jeden Bandes 
verwiesen. Sie correspondiren mit den bezüglichen Abschnitten und Sätzen des 
Textes durch die gleichlautenden Capitelüberschriften und eine entsprechende 
Numerirung. 
Auf die Belege, deren Beweiskraft allein dem Verfasser die nöthige Deckung 
gewährt, stützt sich jeder einzelne Satz des Textes, und sie wurden daher so 
gewissenhaft als möglich cilirt. Ich befolgte hiebei die Worte des berühmten 
Archäologen Dr. Heinrich Schliemann, die er 1884 bei einem Besuche der 
Stadt Wien gesprochen hat: „Die Kritik ist streng, und was wir pnbliciren, soll 
sicher sein nach jeder Richtung und gegen jeden Angriff." Wer aber diese Auf¬ 
fassung als pedantisch erklären sollte, dem halte ich noch entgegen, daß es nicht 
meinem Geschmacke entspricht, die mühsam erworbenen Geistesprodncte Anderer 
schlankweg als meine eigenen auszugeben, dafür aber den gerechten Vorwurf 
des literarischen Diebstahls dauernd ertragen zu müssen. 
Die in die Belege verflochtenen Anmerkungen ergänzen oder erläutern 
den Text in mannigfacher Weise, und der verständige Leser wird sie darum nicht 
gerne missen. Sie enthalten hie und da auch eine Richtigstellung von Irrthümern- 
und man wird diese int Interesse der Sache geübte Kritik gewiß umso eher billigen, 
als sie sich in objectivster Weise nicht nur gegen fremde, sondern auch gegen 
eigene Publicationen richtet. 
Den Schluß eines jeden Bandes bilden eine mit erläuternden Bemerkungen 
versehene Aufzählung aller in demselben befindlichen Illustrationen unter dem 
Titel „Unsere Bilder", dann ein alphabetisch geordnetes Namen- und 
Sachregister und endlich allfällige Berichtigungen. 
Die vorliegende „Geschichte der Stadt Gmunden" wäre keineswegs so fröhlich 
gediehen, wenn ihr nicht von den verschiedensten Seiten eine rege Förderung zu
	        
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