Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Erster Band (1 / 1898)

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Einiges über den Gmundener- oder Traunsee und seine Umgebung. 
auf Weyer. Von nun ab hatte die Veste Waldtpach stets die Besitzer mit dem 
Freisitz Weyer gemeinsam. Erst als diese letztere Besitzung, soviel deren restlichen 
Grund und Boden betrifft, nach dem Tode des Franz Seraph von Frey 
(1816) mit der Herrschaft Mühlwang vereinigt wurde, löste man das Landgut 
Waldbach davon ab und überließ es mittels Lehenbriefes vom 18. Jänner 1817 
dessen Kindern Karl, Franz, Marie und Pauline von Frey, von denen 
es Karl von Frey am l. Februar 1832 übernahm und bis zur Aufhebung 
des Unterthanenverbandes innehalte. 
Bis dahin hatten zum Lehen Waldbach fünf Behauste und sechs Ueberländ- 
Unterthanen gehört. Die Veste selbst, auf einem kleinen, rings von Wasser um¬ 
gebenen Hügel gelegen, war schon zu Beginn des XV11I. Jahrhunderts „ganz 
abkommen und zerfallen", und bereits damals nur mehr in Resten vorhanden. Im 
Jahre 1713 wurde dann nächst denselben ein Haus erbaut (das Mairgut), am 
26. März 1714 der dort befindliche herrschaftliche Grund dem Besitzer dieses 
Hofes vererbrechtet, weiters am 20. April 1724 der Teich sammt den Resten der 
alten Veste an jenen verkauft und zugleich das Mairgut selbst auf Erbrecht 
hindangegeben?) 
7. Das Landgut M ü h l w a n g. 
(Ortschaft Mühlwang Nr. 4, Linzerstraße Nr. 55.) 
Der einstige Edelsitz Mühlwang bei Gmunden, am rechten Traunuser in 
der gleichnamigen Ortschaft gelegen, gab nicht nllr dieser, sondern auch seinen 
Erbauern, dem ritterlichen Geschlechte der Mühlwang er (Mulwanger, Mul- 
banger) den Namen. Als Eigenthümer der beiden, am Ausflusse der Traun ans 
dem See gelegenen Aiühlen an der Achleite n und an der Mühlleiten 
führten seine Angehörigen ein Mühlrad im Wappen, lvas vielleicht' als ein Finger¬ 
zeig für ihre Herkunft aufgefaßt werden kann. Das Geschlecht theilte sich schon 
im XIV. Jahrhundert in mehrere Zweige, lvelche außer ihren Besitzungen in und 
um Gmunden wenigstens im XV. Jahrhunderte die Güter Mühlgrub (bei Hall) 
Wolfstein, Cronseck, Hueb (am Sipbach), Neidharting (bei Wimsbach) besaßen und 
vielleicht auch der Ortschaft Mühlwang, Pfarre Rüstorf bei Schlvanenstadt, den 
Namen gegeben haben. Es ist iildessen heute ganz unmöglich, die Reihenfolge und 
Verwandtschaftsgrade der einzelnen Glieder dieser weitverztveigten Familie genau 
festzustellen. Auch ist der Zeitpunkt, wann der Sitz Mühlwang erbaut ivurde, 
gänzlich unbekannt. 
Als erster dieses Geschlechtes wird Her wort der Mulwanger urkundlich 
genannt, welcher am 31. März 1305 als Zeuge in einem Gerichtsbriefe des 
Klosters Lambach auftritt?) Ein Wolfhart der Mulbanger und sein Ehe- 
gespons Christ ein (Christine) erscheinen in einem Verzichtbriefe vom 25. Juli 1311?) 
Unterm 6. Jänner 1338 entsagte Jans der Mulwanger, der unter anderem 
eine Hube zu Ohlstorf als Lehen des Nonnenklosters Traunkirchen innehatte, 
einem Hofe zu Otnush bei Aistersheim, wiederholte diesen Verzicht am 25. März 
1346 und kommt noch einmal in einem Kaufbriefe vom 21. März 1358 vor, da
	        
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