Einiges über den Gmundener- oder Traunsee und seine Umgebung.
125
ihm Oberweis als Mitgift zu. Diesem folgten im Besitze dessen Sohn Johann
Georg Ehrenreich Freiherr von Hoheneck, dann 1789 dessen Sohn
Johann Georg Achaz Graf von Hoheneck, 1797 dessen weibliche Nach¬
kommenschaft, und am 16. December 1799 Ferdinand Freiherr von
Jmsland. Von diesem erwarb das Landgut Oberweis, zu welchem damals
vierundzwanzig behauste und vierzig Ueberländ-Unterthanen gehörten, im Jahre
1808 Ambros Haselmayr Edler von Fern st ein, Kaufmann und
Magistratsrath in Gmunden, nach welchem es am 27. Februar 1831 dessen Sohn
Alois, k. k. Postmeister in Lambach, übernahm. Dieser erbaute 1834 das
Schloß und die Nebengebäude in ihrer gegenwärtigen Ausdehnung und legte
auch den Park mit Glashaus an?)
6. Das Landgut Waldbach?)
Die „V e st e W a l d p a ch" wurde im Jahre 1441 auf dein Grund und Boden
des Frauenklosters Traunkirchen am rechten Ufer jenes „Waldbaches", der ihr den
Namen gab und heute der „wasserlose Bach" genannt wird, von Wolfgang
Frehtag, landesfürstlicher Salzamtmann in Gmunden, erbaut und nebst drei
Huben, von denen zwei in Baumgarten lagen und die dritte „an dem pach" hieß, am
St. Andreastage dieses Jahres (30. November) von dem genannten Kloster zu Lehen
genommen. Ihm folgte im Besitze sein Sohn Wolfgang Frehtag zu Waldt-
pach, der das Lehen im April 1467 empfieng?) Mit diesen Besitzungen wurde
dann im Jahre 1519 Wolf Schesf, weiters 1523 Wilhalm Kuefrichter
und noch vor 1527 Regina Walch in, des Wolfgang Frehtag Schwester, be¬
lehnt, die dann „anr Tag Gott der hl. Drehfaltigkeit" (16. Juni) des genannten
Jahres „zwo Hueben zu Paumgarten" von der Aebtissin Margaretha als
Lehen empfieng. Mit diesen Gütern wurde dann Reginas Ehegatte, Wolfgang
Walch zu Prandeck, „am Pfinztag vor dem hl. Palmtag" 1529 (18. März)
belehnt und dieses Lehen „am Mittichen vor Judica in der Fasten" 1535 (10. März)
von der Aebtissin Helena erneuert. „Am Montag nach dem andern Suntag im
Advent (10. December) 1543" erscheint dann dessen Sohn Christoph Walch als
Lehensträger. Nach diesen: gelangte die Veste Waldtpach in den Besitz des Herr«:
Gotthard von Scherffenberg. Es steht zu vermuthen, daß dies bei dem
damaligen Verfalle des Klosters Traunkirchen als Lehensherrn ohne die übliche
Belehnung geschehen ist, da der genannte Inhaber nach vollzogener Absetzung der
letzten, „zur Wirtschaft und Regierung" untauglichen Aebtissin Magdalena
nüttels landesfürstlichen Befehles vom 2. Mai 1575, der drei Monate später
wiederholt ivurde, erst dazu aufgefordert werden mußte. Durch Lehenbrief vom
31. October 1600 kam das Landgut Waldbach in den Besitz des Veith Spin dl er
von Hofegg, landesfürstlicher Salzamtmann zu Gmunden, am 24. April 1618
an dessen Sohn Johann Bapti st SpindlervonHofeggundWaldtpach,
am 15. März 1633 an Johann Paul Spindler und am 15. April 1654
an Johann Anton Spindler von und zu Hofegg und Waldtpach