Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Erster Band (1 / 1898)

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Einiges über den Gmundener- oder Traunsee und seine Umgebung. 
Dies geschah, da die Schiffbarkeit der oberen Traun für jene Periode an¬ 
gezweifelt werden muß, zu Lande bis an das südliche Ende des Traunsees.'") Das 
Museum in Linz besitzt eine römische Münze aus der Zeit des Kaisers Diocletian 
(284 — 313 nach Chr. Geb.), welche in Ebensee gefunden worden und nebenstehend 
in natürlicher Größe abgebildet ist. Die Aversseite der Broncemünze zeigt einen 
lorbeerbekränzten Kopf und die Umschrift: „Imp. Diocletianus P. F. Aug.“, 
die Rcversseite einen stehenden Genius, der in der Rechten ein Opfergeschirr 
Römerfund aus Eben fee. 
(patera), in der Linken ein Füllhorn hält und weiter die Umschrift: „Genio 
Populi Romani Sis A.“ 
Von jenem Punkte aus wurden die Frachten in Ermanglung einer Straße 
wohl mittels Schiffen weiterbefördert, obschon auch die Anschauung nicht ganz 
von der Hand zu weisen ist, daß jener Steig, der noch heute von Ebensee aus 
den Bergrücken hinter dem Sonnstein in ziemlicher Höhe überschreitet und gegen 
Traunkirchen herabzieht, bereits zur Römerzeit als Saumpfad gedient habe. 
An der Stelle des letzteren Ortes befand sich übrigens schon damals eine Rieder- 
lassung unbekannten Namens, deren Existenz dadurch bewiesen erscheint, daß man 
daselbst 1811 ei» kleines Grabgewölbe aufdeckte, welches ein menschliches Gerippe, 
zwei Aschenkrüge und nachstehende Bruchstücke einer Inschrift enthielt:^) 
Flia. U. Fl. Bituis-Eq. N. 
A. Cu. 8. OX. Ig. Y. 
Ebenso ist noch hellte an der nördlichen Außenwand des Kirchleins auf 
dem Johannesberge ein antikes, aus Stein gemeißeltes Menschenhaupt in 
einer Höhe von inehr als zlvei Bieter über dem Erdboden 
eingemauert zu sehen, ivelches ziveifellvs römischen Ur¬ 
sprunges ist.18) 
Dieser Ansiedlung benachbart war eine andere in 
der Gegend von Altmünster. Dort, am sogenannten 
„B r e n n b ü h e l", lvie alich auf den Baufeldern des Pfarr- 
hofes fand man im Jahre 1798 unter Schritt vergraben, 
die Ueberreste eines durch Feuer zerstörten römischen Ge¬ 
bäudes mit Trümmern eines Mosaikbodens, von Stück¬ 
arbeiten llnd Wandmalereien, Geschirrscherben, Ziegel, 
Mauerwerk, Eisenschlacken, Münzen und andere Gegen¬ 
stände; ferner ein Badegewölbe und in diesem ein Salbenfläschchen; endlich 
einen symbolischen Leichen st ein, welcher in einer Rotunda stand, an seiner 
Lalüenfläschchen. 
(Fundort Altmünster.)
	        
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