Volltext: Der gotische Flügelaltar zu Kefermarkt

Pachers Erben erhielten nach einem Abkommen für den Salzburger Altar 3300 
rheinische Gulden (28.050 K = 23 842 M) im Jahre 1502; also das Doppelte des Sankt 
Wolfganger Gedinges .... Eine einzige Marienstatue ist heute von diesem Altar übrig 
geblieben. Die Pracht seiner Ausstattung, die den Ausnahmspreis erklärt, bezeugt aber 
noch eine originelle Nachricht aus dem Jahre 1709: als man damals den Schrein demolierte, 
brachte das abgelöste Gold und Silber der Fassung 
in der Schmelze 512 Gulden.1) 
Veit Stoß lieferte laut Quittung vom 19. August 
1503 für Schwaz bei Innsbruck ein großes Altarwerk 
um 1166 fl., das leider 1619 durch einen barocken 
Altar verdrängt wurde.2) 
Ueber die Kaufkraft des damaligen Geldes und 
das Verhältnis zum Vorkriegswert dienen nachste¬ 
hende Daten; eine richtige Umrechnung läßt sich 
wegen der so gewaltigen Verschiedenheit der Ver¬ 
hältnisse von einst und jetzt nicht geben. Der da¬ 
malige Gulden = 1 Pfund Pfennig == 8 Schilling (so- 
lidus) = 60 Kreuzer (kr.) === 240 Pfennig (denarius d, ^), 
1 Schilling — 30 Pfennig, 1 Kreuzer = 4 Pfennig. 
14803) verdiente ein Zimmermeister 24 «%, ein Maurer¬ 
meister 26 ein Geselle 20 bezw. 22 ein Hand¬ 
langer 14 ^ im Tage, ohne Kost.4) Die Arbeiter er¬ 
hielten außerdem noch Badegeld und eine Kanne Wein. 
1 Pfund Rindfleisch kostete 1461 in Oberösterreich 
5 haller - 21/3 ^.5) 
In den Jahren 1501—1510 waren die durch¬ 
schnittlichen Sommerlöhne in Oberösterreich (außer 
Linz) für einen Tag ohne Kost nachstehende: Maurer 
oder Zimmergeselle 20 ^; das Pfund Rindfleisch 
kostete 2 er bekam dafür mithin 10 Pfund (fast 
5 Kilo) Rindfleisch; Handlanger 14 er bekam 
7 Pfund Rindfleisch dafür. Noch 1514 kostete 1 Pfund 
(== % Kilo) Brot V2 1510 kostete 1 Metzen Korn 
12-14 kr. (= 48—56 4)-6) 
9 Stiasny 1. c. S. 44 f. — Mitteil. d. Ges. für Salzburger 
Landeskunde. Spatzenegger, Beiträge zur Geschichte der Franzis¬ 
kanerkirche in Salzburg, 9. S. 31. — 2) Loßnitzer S. 93. — 
Heege, Christi. Kunstblätter, Linz 1914, S. 109, gibt 1266 rhein. 
Gulden an. Der Mittelschrein hatte 10 Schuh Weite und 
Höhe. — 8) Im Jahre 1404 wurden vom Stifte St. Florian 
folgende Taglöhne ohne Kost und Trunk ausbezahlt: Zimmer¬ 
mann oder Maurer 10 d. Mit Verköstigung erhielt ein Knecht 
2—4 d, ein Mähder zur Zeit des Heuens 10—12 d, ein Tagwerker 
6 d zur Zeit der Ernte, sonst 2 d; ein Auffacher (Auflader) 
3 d. — Albin Czerny: Zwei Aktenstücke zur Kulturgeschichte 
Abb. 22. Kefermarkt, Florian. Oberösterreichs im 14. Jahrhundert. 39. Museum-Bericht Linz 
1881, S. 29. — 4) Oberleitner, Die Stadt Ens im Mittelalter. 
Archiv für österr. Geschichte, 27, 1., S. 45. — 5) 1. c. S. 50. Vergl. Franz Scheichl: Ein Beitrag zur Ge¬ 
schichte des gemeinen Arbeitslohnes. 3. Jahresbericht der Handelsakademie Linz, 1885. — 6) Scheichl 1. c. 
S. 11. Anm. 1 und verschiedene Stellen. 
— 24 —
	        
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