Vom 2.—23. November haben 2 Personen, denen durch 8 Tage noch eine Helferin bei-
stand, gearbeitet, um die weiße Leimfarbe aus den Bestandstücken des Hochaltares,
besonders aus den Ornamenten, durch Sieden, Waschen, Bürsten und Abschaben wegzu¬
bringen. Die renovierten Teile wurden dann nach Kefermarkt gebracht1), dort aufgestellt
und mit Schrauben und Eisenbändern befestigt (17.—21. Februar 1853). Neue Stücke
wurden herabgenommen, nach Linz gebracht und restauriert. Am 15. Juni 1853 fuhr
Rint nach Kefermarkt, nahm neuerdings Teile vom Giebel herab (die mittleren Giebel-
Ornamente), reinigte den Altar vom Schmutze und stellte die renovierten Teile auf
(25. Juni 1853). In Linz wurden die mitgenommenen Bestandteile wieder gewaschen und
ergänzt. Tagebuchartig wird von Rint über seine Tätigkeit Bericht erstattet. Unterm
11.—30. September 1853 heißt es: an einem neuen Kapitäl und einem gewundenen großen
Turm gearbeitet, ganz neu und bereits fertig — 30 Tage. Dann kamen am 14. September
1853 die oberen Bestandteile, u. zw. der ganze rechte Teil nach Linz: sind von 2 Personen
durch 24 Tage gewaschen und von der weißen Leimfarbe gereinigt worden. Die 7 Schuh
2*21 m) langen Stäbe wurden in nasse Leinwand eingewickelt, um die Farbe loszulösen.
Am 16. Mai 1854 wurden die Seitenbilder (rechter Flügel) samt dem Rahmen
herabgenommen. Der Tischlermeister Joh. Scherfeneder in Kefermarkt hat zum Rahmen
8 Stück Hohlleisten (statt der alten, sehr vermorschten) gemacht (3'52 m lang, 10*5 cm
breit), vom vorhandenen Lindenholz ausgekehlt, 2*36 fl. Bis Ende August 1854 waren die
Arbeiten in Linz fertiggestellt. Am 1. September 1854 fuhr Rint mit seinem Sohn Josef
der seit Februar 1853 ihn bei der Arbeit verständnisvoll unterstützte, wieder nach Kefer-
0 Auf der Linz—Budweiser Pferdebahn, Station Lest, welche die ersterbaute auf dem ganzen
Kontinent war.
Abb. 14. Kefermarkt, Inneres der Kirche. Nach Photogr. v. Prietzei, Steyr.
Oberchristi, Kefermarkt.
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