Volltext: Kupferstich und Holzschnitt in vier Jahrhunderten

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Eigenartiger und noch viel zarter ist Fragonards Technik in anderen 
Blättern, wie besonders in den vier Satyrszenen, die er schon zur Zeit seiner 
ersten italienischen Reise (1759—17dl), als er für Saint-Nons großes Werk über 
Neapel und Sizilien Antiken zeichnete, radiert haben soll. Die reizend graziösen 
Darstellungen sind wie Basreliefs behandelt, Von dichtem, wirrem Buschwerk 
umgeben erscheinen sie wie antike Fundstücke, die eben vom Forscher entdeckt 
worden sind. Wie in Boccaccios antikisierenden Gedichten ist auch hier die 
Honore Fragonard. Die beiden Frauen zu Pferde. Baudicour 5. 
antike Vorstellung durch die^ganze Frische modernen Nachempfindens lebendig 
gemacht. Die Formen sind mit entzückender Feinheit von unendlich zarten 
Linien Umrissen und ganz locker mit kurzen Strichelchen modelliert, durchsichtig 
und glänzend wie aus edlem Gestein geschnittene Cameen. 
Andere Radierungen sind kräftiger und breiter behandelt wie die Frauen 
zu Pferde (s. Abb.) und der berühmte „Armoire“, der im Schranke entdeckte 
Liebhaber (1778). Im ganzen hat Fragonard zehn Blätter nach eigenen Er 
findungen radiert. Die leicht und duftig in hellen Farben gemalten Bilder des
	        
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