Volltext: Kupferstich und Holzschnitt in vier Jahrhunderten

Pierre-Philippe Choffard. Vignette aus Ovids Metamorphosen. Paris 1769. 
DER KUPFERSTICH IN FRANKREICH. 
XVIII. Jahrhundert könnte man wohl das französische 
Jahrhundert nennen, so vollkommen beherrscht Frankreich 
das geistige wie das künstlerische Leben dieser Zeit. Es übt 
sein Regiment mit Milde und mit heiterer Grazie aus. Auf 
die Zeit des Strebens und des Erwerbens war in Frankreich 
die Zeit des Genießens gefolgt. Die anerkannte Macht 
brauchte nicht mehr wie die aufstrebende sich mit steifem 
Pomp zu umgeben und sich überall den Zwang großer Posen und ernster 
Mienen aufzuerlegen. Die echt französische Heiterkeit und Lebenslust, die sich 
immer in anmutigen Formen hält, kommt erst jetzt, nachdem man sich im Zeit 
alter Ludwigs XIV. an der hochtragischen Darstellung der großen Momente der 
Sage und Geschichte genüge getan hatte, auch in der Kunst zu ihrem Rechte. 
Statt Ehre und Macht werden Lust und Freude die Ideale dieser Zeit. Aus der 
Solennität der großen Staatsaktionen führt die Kunst in die Intimität des Privat 
lebens, der hochtönenden Rhetorik der großen Gelegenheiten zieht sie nun den
	        
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