Volltext: Kupferstich und Holzschnitt in vier Jahrhunderten

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bürg (1550—1599) hat in seiner „Architectura“ von 1593 ein reichhaltiges 
Musterbuch architektonischer Formen, besonders von Möbeln und dergleichen in 
frei und breit behandelten Radierungen geschaffen, das lange maßgebend ge 
blieben ist. Er hat hierin eine Reihe von Nachfolgern gefunden in Guckeisen, 
Ebelmann, Gabriel Kramer u. a. Der Ornamentstich schießt jetzt üppig ins 
Kraut und beschäftigt zahlreiche Künstler, von denen jedoch keiner auf Origi 
nalität der Formen oder der Technik Anspruch machen kann. Der westfälische 
Goldschmied Anton Eisenhoit (1554—1604) hat sich in Rom vornehmlich 
mit der Nachbildung von Antiken in Kupferstich beschäftigt. 
Die historisch-topographische Schilderung, für die das Interesse an den 
Zeitereignissen und an den Entdeckungen ein starkes Bedürfnis geschahen hatte, 
findet in Franz Hoogenbergh und Theodor de Bry ihre tüchtigsten Vertreter. 
Franz Hoogenbergh (gest. 1590 in Köln) hat die Kriegsereignisse in Frank 
reich und in den Niederlanden in einer fortlaufenden Folge von Kupferstichen 
geschildert und im Jahre 157z mit Hilfe des Kölner Dechanten Georg Braun 
oder Bruin ein großes Werk „Civitates orbis terrarum“ mit trefflichen, fein 
radierten Städtebildern herausgegeben. Theodor de Bry (Lüttich 1528 bis 
Frankfurt 1598) und seine Söhne, der geschickte Johann Theodor de Bry 
(1561—1623) und Johann Israel de Bry (gest. idu) haben sich durch eine 
Anzahl sauber, aber trocken gestochener Ornamentstiche, Embleme, Wappen 
schilder und Bildnisse, vornehmlich aber durch die Herausgabe von Reise 
beschreibungen, die mit Illustrationen in Kupferstich reichlich versehen, von 
1590—1634 in 25 Teilen erschienen, Berühmtheit erworben.
	        
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