Volltext: Kupferstich und Holzschnitt in vier Jahrhunderten

IOO 
ganze Folge in den „Devote Ghetiden“ erschienen. Eine Reihe von diesen 
Holzschnitten verwendet auch Bellaert in Haarlem für ähnliche Werke. Bellaerts 
Hauptwerk hinsichtlich der Ausstattung ist der „Belial“ des Jacobus de Theramo, 
den er 1484 unter dem Titel „der Sonderen troost“ herausgab (s. Abb.). Die 
Bilder sind meist aus drei wechselnden Blöcken zusammengesetzt; der mittlere 
stellt den Richter, entweder Salomo oder Christus, dar, vor dem die streitenden 
Parteien in den Seitenteilen auftreten. So wird mit wenig Mitteln eine größere 
Zahl anscheinend verschiedener Bilder hergestellt. Das „boeckdes gülden throens“ 
(1484) enthält nur vier verschiedene Darstellungen; reicher ausgestattet sind 
die „Historie van den vromen ridder Jason“, die „Historien van Troyen“ und 
Glanvillas „Von den proprieteyten“ von 1485. Mit den „Episteln und Evan 
gelien“, Guillevilles „Boeck von den pelghereyn“, P. Michiels „Doctrinael des 
tyds“ schließt Bellaert i486 seine Tätigkeit ab. 
Die Holzschnitte der anderen Drucker, Jacobs van den Neer (Cessolis, 
Scaedespul 1483, Passional i486) und Snellaerts in Delft, Jacobs von Breda 
und Richard PafFroets in Deventer, Gottfried Backs in Antwerpen, P. Barmentlos 
in Hasselt, Janszoons in Leyden und so weiter, sind fast alle wenig bedeutend. 
Als besonders feine Arbeiten verdienen die schöne Christusfigur in den von Peter 
van Os in Zwolle 1484 gedruckten Sermon es des heiligen Bernardus, der das 
prächtige Titelbild des 1494 in Sevilla gedruckten „Regimento de los principes“ 
an die Seite zu stellen ist, und der Holzschnitt im Leben der heiligen Lydwina, 
Schiedam 1498, hervorgehoben zu werden. 
Gerard Leu gibt erst 1487 in Antwerpen wieder Bücher mit Holzschnitten 
heraus, „Paris und Viena“ und vor allem das „Boeck van den leven ons heeren Jesu 
Christi“ des Ludolphus de Saxonia, dessen Holzschnitte in zahlreichen Ausgaben 
lange benutzt worden sind. Von seinen späteren Drucken mit Holzschnitten 
sind die j„kintscheyt Jesu“ (1488), „Meluzine“, die „Glose op den Psalmen 
Miserere“ (1491), die „Historie von Jason“ und die „Devote ghedencknisse 
von den seven weeden Mariae“ (1492) zu erwähnen. Er verwendete für den 
Aesop die Holzschnitte der Augsburger Sorgschen Ausgabe und läßt französische 
und deutsche Bilder kopieren. Auch die selbständigen Arbeiten in seinen Büchern 
sind sehr ungleich in Zeichnung und Schnitt und offenbar von verschiedener 
Herkunft. Neben zahlreichen, zum Teil sehr feinen Holzschnitten des typisch 
niederländischen Stils, wie er sich aus der eckigen, sorgfältig schraffierenden 
Manier der Blockbücher, besonders der vierzigblättrigen Biblia pauperum, ent-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.