Volltext: Der praktische Baubeamte. Dritter Theil. (3. / [1801])

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Von den Wassergebauden. 
Die Brünne gehören zwar auch zu der Hydrotechnik, weil ich mir aber vor¬ 
genommen habe, von der Entwerfung der Baupläne gleichsam in einer alphabe¬ 
tischen Ordnung zu handeln; so habe ich den Brunnenbau zu jenen Gebäuden 
hinzugesetzt, wo man ihn am nothwendigsten bedarf. Da aber bey dem Wasser¬ 
mühlenbau, welche auf Flüße und Bäche gestellt werden, mehrere hydrotechnische 
Beobachtungen vorkommen, weil ungeacht dieser anlegenden Gebäude die siressen¬ 
den Wässer den umliegenden Gegenden nicht schädlich werden dürfen; so Habe ich 
denselben, als eine Kunst für sich selbst, diesem dritten Theile des Werks ein¬ 
verleibt. Die Landmühlen gehören zwar eben auch zur Entwerfung der Bau¬ 
plane, weil sie aber den Mühlenbau betreffen; so habe ich sie nicht auseinander 
theilen, sondern als eine für sich selbst bestehende Kunst beysammen lassen, und 
in der Rubrik Mühlenbau mitsammen abhandeln wollen- 
a. Alle Gebäude an fiiessenden Wassern haben einen dreyfachen Endzweck. 
Erstens, entweder wird dadurch das Cinreissen des Wassers verhindert , oder 
Zweitens, es wird durch dieselben die Schifffahrt befördert, oder drittens, der 
Ueberaang über einen Fluß erleichtert und bequemer gemacht. Das erste wird a 
durch Uferbefestigungen, b durch Dämme, das zweyte a durch Anschwellung des 
Stroms, b durch Vertiefung des Wassers, c durch Rollbrücken, und 6 durch 
Siehlen und Schleussen, das dritte a durch Fähren , das .ist, durch Ueberfahrten 
mit Pletten oder Schiffen, b durch Schiffbrücken, c durch feste Brücken er¬ 
halten. 
b. Der Schaden, welcher an den Ufern zu entstehen pflegt, wird theils von 
dem sich selbst überlassenen Strom nothwendig von selbst verursacht, oder er ent¬ 
stehet zufällig, oder er wird künstlich hervorgebracht. Der Schaden, welchen 
der Strom selbst nothwendig verursacht, entstehet erstens von der zu steilen Höhe 
der Ufer. Das Wasser wäscht die untern Theile aus, auf welche es hauptsäch¬ 
lich wirkt. Daraus entstehen Höhlungen, und da die Last des obern Theils un¬ 
terhalb keinen Widerstand findet; so stürzt das Ufer ein- Bey jenen Strömen, 
welche im Frühejahr einen starken Cißgang haben, wird auch das Ufer von dem 
> Eiße
	        
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