Volltext: Der praktische Baubeamte. Dritter Theil. (3. / [1801])

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Fig. i. Steins und Schotters, die Chausseen oder erhöhten Strassen aus Mooß, Schilf, 
■*’ Rohr oder allgemeinen Feldstroh, auch wohl Vrüglholz und Erde hergestellt wer¬ 
den, wird die Haupt- oder Kommerzial - und Poststrassen, auf eine Breite von 
20 Klafter, die Dorfskommunikazionsstrassen aber mit einer Breite von io Klaf¬ 
ter , dann auf beyden Seiten i Klafter für den 3 Schuh breiten, und höchstens 
ix Schuh tiefen Graben, aus welchen die auszuhebende Erden auf die annoch 
erübrigenden 3 Schuh aufgeschüttet wird, im Grunde abgesteckt. In einer hin¬ 
länglich bewohnten Gegend, oder wo das zur Herstellung einer guten und dauer¬ 
haften Strasse benöthigte Materiale vorhanden ist, wäre diese Strassenabsteckung 
eine fthr kostspielige Grundverschwendung : Allein die Absicht hievon ist, zu der 
benöthigt zu erhöhenden Strasse hinlängliche Erden zu haben, und selbe nicht aus 
einem zu kleinen Raume nehmen zu dürfen, wodurch, weil man zur Erhaltung 
derleyiger Strassen fthr viele Erde» nöthig hat, in einer mindern Strecke zu tiefe 
Gräben ausfallen würden. Ein Beweiß, daß die Regeln sowohl in Absteck-und 
Anlegung der Strassen, sich nach der zu behandelnden Gegend richten müssen. 
Wenn also in diesen Landern die Kommerzial - oder Poftstrasse auf besagte Art 
erhöht wird; so geschieht die Erhöhung der Strasse nur in den Grundvertiefun¬ 
gen, um dieselben mit dem übrigen erhöhten Grunde gleich zu machen. Ist die 
Strecke kurz; so wird dieser Erhöhung höchstens eine Breite von z Klafter, ist 
sie aber von beträchtlicher Lange, so wird derselben eine Breite von 5 Klafter, 
jedoch ohne dem Tallou oder der Böschung gegeben, damit das Fuhrwesen durch 
das Abwarten nicht zu lang aufgehalten; und auch des Ausweichens wegen in 
keine Verlegenheit verfezt wird. Diese Grundvertiefungen unterliegen dem Was¬ 
ser bey der Austretung der Flüsse immer, doch nach Umstanden mehr und weni¬ 
ger. In manchen Grundvertiefungen lauft das Wasser in kurzer Zeit wieder ab. 
In andern bleibt es wieder eine längere Zeit stehen , und in mehreren läuft es 
ordentlich Stromweis. Die zwey leztern Arten Vertiefungen sind leicht zu er¬ 
kennen. Das lang stehende Wasser läßt ein ausgeweichte weislichte oder wenig¬ 
stens lichtere und harte Erde zurück, und das stromweis fliessende Wasser giebt 
nur zu deutliche Spuren von einem Rinnsale. Bey einem jeden aus diesen Fallen 
muß die Erhöhung der Strassen immer so hoch angebracht werden, daß sie nie- 
mal
	        
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