Volltext: Der praktische Baubeamte. Dritter Theil. (3. / [1801])

Bey dem Mörtel. 
ror 
a. Der Mörtel ist ein so wichtiger Theil der Gebäude, daß von dem Un¬ 
terschiede desselben, die mehr oder wenigere Haltbarkeit, und längere oder kürzere 
Dauer der Gebäude grossentheils abhängt. 
b. Zum Gemäuer ist der Mörtel am besten , wenn er aus einem Drittel 
abgelöschten gesetzten Kalk, und aus zwey Drittel Sand, mit Beygebung des er¬ 
forderlichen Wassers zubereitet wird. Ist der Sand rein und körnig, so giebt sich 
«och ziemlich guter Mörtel, wenn die Zubereitung aus einem Viertel Kalk, und 
drey Vierteln Sand beschicht. 
c. Bey der Zubereitung des Mörtels kömmt sehr viel darauf an, daß der 
Kalk wohl abgerührt werde, damit keine Brocken verbleiben, und der Sand muß 
mit dem Kalk ebenfalls wohl abgerührt, und dermassen vermengt werden, daß 
durchaus die gleiche Qualität erzielet werde. Es ist sich allemal angelegen zu hal¬ 
ten, einen erfahrnen Mörtelmacher zu bekommen, dessen Geschäft es auch ist, 
darauf zu sehen, daß der Kalk gut abgelöscht werde. 
d. Wenn der Mörtel den Maurern zugebracht wird, muß selber in dem Ka¬ 
sten, worin er sich befindet, öfters umgerührt werden, damit immer die Gleich¬ 
heit erhalten werde, die sonsten vermißt wird. 
e. Nicht jeder Mörtel hat die erforderliche Qualität, welcher von genugsam 
mer Weiße ist. Es giebt Sandarten, wodurch der Mörtel viel Weiße erhält, 
ohne daß dazu die erforderliche Kalk-Quantität genommen wird. Das leichteste Kenn¬ 
zeichen des guten Mörtels ist, wenn er an der eisernen Mörtelkrücke oder Schaufel 
so anklebt, daß er davon nicht ganz abfällt, und kein Eisen sehen läßt, wie immer 
die Schaufel oder Krücke gewendet werden möge. 
Bey den Bauholzsvrlen. 
». Z» allen Gebäuden und Werkern, die nicht beständig unter Wasser sind, 
fft kein anderes Gehölz in Stämmen oder auch geschnitten anzuwenden, als ein 
fräst. Banb. III. Theil. C C Zwar
	        
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