Volltext: Der praktische Baubeamte. Dritter Theil. (3. / [1801])

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e. Es ist keinerdings zu gestatten, daß der Kalk erst alsdann abgelöscht 
werde, wenn er schon zu Staub zerfallen ist, und somit seine meiste Kraft so¬ 
wohl, als auch die ihm sonst eigene Ausgiebigkeit und Vermehrung verlohren hat. 
f. Darauf ist ebenfalls sorgfältig Bedacht zu nehmen, daß der Kalk beym 
Ablöschen wegen Wassermangel, oder zu späten Umrühren nicht verbrannt werde, 
indem solches zu nicht geringen Nachtheil gereicht. 
Bey hem Sande. 
a. Die Herbeyführung des Sandes geschiehet am wirthschaftlichsteu durch 
eigens hierzu bestimmte ordentliche Truchen oder Kasten. 
b. Sind an einem oder anderen Orte mehrere Gattungen Sand zu bekomm 
men, nämlich: feiner oder sogenannter Well oder Flugsand, körniger von Mitterer 
Grösse, welcher des Durchwerfens nicht bedarf, oder mit so groben Steinen ver¬ 
mischter , daß die Durchwerfung durch eiserne Drathgitter erfordert wird; da ist 
vorzüglicher Bedacht darauf zu nehmen, daß die erstere Gattung, mit so guter Wirth¬ 
schaft sie auch zur feinen Verreibung des Verpuzes anzuwenden ist, dennoch zum 
Mörtel des Gemäuers am wenigsten tauge, zu diesem folglich von den andern zwey 
Gattungen jene zu wählen sey, welche ohne namhaften Unterschied in der Qualität 
am wohlfeilsten beyzuschaffen ist , und wofern die Beyführungsdistanz nicht viel 
unterschieden ist , wird jener, bey welchem das Durchwerfen nicht nöthig ist, all¬ 
zeit weniger kosten,. weil das Durchwerfen nicht geringen Aufwand erfordert. 
c. Genaue Aufsicht auf die Einlieferung der dollen Ladung, wofür der Zah- 
lungspreiß bestimmt oder behandelt ist, ist destoweniger ausser Acht zu lassen, je 
öfter sonsten die Lieferanten besonders, wenn auch der Sand bezahlt werden muß, 
entweder mit Vorsatz viel weniger aufzuladen, oder auch wenig Sorge zu trage» 
pflegen, daß von der Ladung unterwegs nicht viel verlohren gehe. 
6. Je reiner der Sand von Schleim und Erde ist, desto besser ist er zum Ge¬ 
mäuer. Die Kennzeichen der Reinigkeit sind, wenn Wasser durch hineingewor¬ 
fenen Sand wenig oder gar nicht trüb; oder wenn weisses Papier oder Leinwand, 
durch darauf geriebenen trocknen Sand, wenig oder gar nicht beschmutzt wird. 
Bey 
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