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Anhang. Antike Numismatik. (§§26-32.)
weissgoldenen und silbernen Münzen sicher bezeugt. Später tritt Kary-
stos an die Spitze. Unter den Kaisern gibt es Bronzen von drei Städten.
Imhoof-Bltjmer, Monatsber. d. preuss. Akad. 1881; Katalog von London (Central
Gr.) S. 866.
26. Attika. Ob die erhaltenen athenischen Münzen bis auf Solon
oder nur auf die Peisistratidenzeit zurückgehen, ist noch nicht bestimmt.
Nachmals sahen die Athener mehr auf Konservierung der alten Typen
einschliesslich der Inschrift AOE als auf Schönheit. Im Jahre 86 hört
die athenische Münzreihe auf; es wird vermutet, dass Hadrian der Stadt
das Münzrecht wieder verlieh mit dem Privileg, das Bild des Kaisers weg
zulassen. Zeitweise hatten Eleusis, Oropos und Salamis etwas Scheide
münze ausgegeben.
Cavedoni, osserv. sopra le ant. monete di Atene; E. Beule, les monnaies d’Athenes,
Paris 1858; G. Rathgeber, 99 silberne Münzen der Athenaier, Weissensee 1858; E. Bessy,
monnaie de cuivre d’Athenes (SA.); C. L. Grotefend, cbronol. Anordnung d. athen. Silber
münzen, Hann. 1872; J. G. Droysen, z. Münzwesen Athens, Sitzungsber. der preuss.
Akad. 1882.
27. Megaris. Das Land ist bis 248 einheitlich und selbständig, tritt
dann, in Megara und Pagai gespalten, dem achäischen Münzbund (§ 32)
bei; unter den Antoninen, wie es scheint, erhalten die drei Orte des
Ländchens das Münzrecht.
Katalog von London S. 866.
28. Aigina. Pheidon von Argos soll die frühesten Münzen des eigent
lichen Griechenlands auf Aigina geprägt haben. 1 ) Wir haben auch kaum
ältere; die Schildkrötenmünzen reichen (mit Ausnahme der Pause von 431
—404) bis zum Untergang der griechischen Freiheit. Erst unter Severus
beginnt die Prägung wieder.
Katalog von London S. 866.
29. Peloponnes.
’lwavv. TI. AajLMQog, aQ/ala eXX. vofxlafxarcc. AvayQcaprj twv vo^aa^dtMi/ rrjg xvQLocg
'EMadog, III. Ile'AoTiovvrjaog, Athen 1891, m. 16 T.
30. Korinth. Die korinthischen Münzen sind ebenfalls sehr alt und
frühzeitig weit verbreitet, ja mehr kopiert als wohl irgend eine andere
Münzsorte. Von Cäsar bis Gordian III. reichen die zahlreichen Bronzen
der Colonia Julia.
E. Curtius, Hermes 10, 215 ff.; Katalog von London S. 866.
31. Phleius und Sikyon. Die Städtemünzen reichen bis zum Jahre
322 ; Sikyon wird dann makedonische Münzstätte mit Alexandertypen und
tritt hierauf in den achäischen Bund ein. Kupfermünzen beginnen unter
Severus, resp. Domitian.
A. 1830, 336 ff.; Katalog von London S. 866.
32. Achaia. Das ältere Geld bedeutet wenig; dagegen emittierten
die Glieder des achäischen Bundes viele Münzen mit feststehenden Bil
dern: Auf der einen Seite sieht man den nach rechts gekehrten bekränzten
Kopf des Zeus Homagyrios und auf der Rückseite ein aus A und X zu
sammengesetztes Monogramm in Kranz. Hier stehen auch die Zeichen
Epborns bei Strab. 8, 358; Parische Chronik Z. 45.