Volltext: Archäologie der Kunst [6, Hauptbd.] (Hauptb. / 1895)

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Klassische Kunstarchäologie. I. Denkmälörkunde. 
Wagenkorb getriebene Bronzebleche. Zu den bekanntesten Bronzewerken 
der altetruskischen Kunst gehört der Wagen von Perugia. Ein sehr 
reiches und vollständiges Exemplar bronzenen Wagenschmuckes, welches 
in der Sammlung Karapanos sich befindet, verdiente Besprechung. Von 
den gewöhnlichen Wägen ist so gut wie pichts zu sagen. 1 ) 
Litteratur: Gr. Gozzadini, delle ant. carrozze e segnatamente di due veronesi, 
Bologna 1862, m. 2 T.; ders., dell’ origine e dell’ uso dei cocchi e di due veronesi in par- 
ticol., 1864 m. Abb.; Helbig, hom. Epos S. 2 125 ff.; Undset, antike Wagengebilde, Ztsch. f. 
Ethnol. 22,49 ff.; Mazard, Ra. n. s. 88, 154 ff. 217 ff. (über die gallischen Wägen); Linden* 
schmit, Altert. I 2, 5 (Deichsel u. Zügelhalter); Mitt. des hist. Vereins der Pfalz H. 7 T. 1 
(Deichselkopf). 
281. Von der Ausstattung des Körpers gehen wir zu der Einrichtung 
der menschlichen Wohnung über, wofern sie nicht zur Architektur gehört. 
Die Gefässe dienen zu so verschiedenen Zwecken, dass sie auch 
ebenso verschiedene Formen haben müssen. Die antiken Sprachen besitzen 
dementsprechend eine Menge von Ausdrücken, die uns namentlich durch 
das 11. Buch des Athenaios und neuerdings durch Tempelinventare über 
liefert sind. Diese bieten an sich, da sie z. B. teilweise nach Völkern 2 ) und 
Personen (wie die berühmten Therikleia) 3 ) benannt sind, wenig Anhalt, 
um mit den erhaltenen Formen identificiert zu werden. Die gebräuchliche 
Terminologie ist daher grösstenteils unsicher und in Einzelheiten geradezu 
falsch. Die üblichen Formen sind den Vasenkatalogen von München (S. 58), 
London (S. 65) und Athen (S. 39), relativ am vollständigsten aber dem 
Berliner Kataloge (S. 56) auf Tafeln beigegeben; nach den Nummern des 
letzteren ist also die Vasenform zu bezeichnen. 
Litteratur: Lil. Gyraldus, de vasis quae ad deorum sacrificia et eorum caerimo- 
nias pertinent; Panofka, recherches sur les veritables noms des vases gr., Paris 1829 f.; 
Letronne, observations sur les noms des vases gr., Paris 1888 (J. des sav.), dazu ebend. 
1887 S. 688 ff.; Gerhard A. 8, 221 ff. 8, 147 ff.; Ussing, de nominibus vasorum Gr., Kopen 
hagen 1845; Jahn in der Einleitung seines Vasenkataloges; J. H. Krause, Angeiologie, 
Halle 1854, m. 6 T.; Dennis, cities I 3 S. CV ff. m. Abb. — Inventare: Verzeichnis grie 
chischer Namen bei Homolle, Bch. 6, 108 f.; Inventar von Delos aus dem J. 864 Bch. 10, 
461 ff.; Inschrift eines Heroons des Heros latros aus dem 2. Jahrh. v. Chr.: Hirschfeld, 
Hermes 8, 350 ff.; CIA. II 1, 403 f.; Inventar von Weihgeschenken der Diana von Nemi 
CIL. XIV 2215 (Ruggiero, syll. I 90). — Umrisse von Vasenformen: 12 Blätter nach 
Bronze und Marmor von Ag. de Musi 1530—1 gestochen (Nagler Nr. 155—166); Moses 
(S. 68); Th. Lau, d. griech. Vasen, ihr Formen- u. Dekorationssystem, m. Text v. Brunn u. 
Krell, Lpg. 1877 f.; P. F. Krell, die Gefässe der Keramik, Stuttg. 1885, m. 33 Abb. und 
4 T. ; Umrisse antiker Thongefässe, 2. Aufl., Wien, Österreich. Museum, 19 Blätter, dazu 
„Ornamente antiker Thongefässe“, 15 färb. Blätter; R. Gehring, griechische Gefässe. Um 
risse, Landsh. 1892, 8 T. in Mappe; Abbildungen bei Iw. Müller, Privataltertümer T. 2 zu 
S. 2 68 und Guhl-Engelmann, Leben der Griechen S. 257 ff.; vieles auf Gemmen (z. B. in 
Stoschs Sammlung V. Kl. 3. Abt.); über Ornamentik: Lau (a. O.); Lützow, zur Gesch 
des Ornaments an den bem. griech. Thongefässen, München 1858, m. 3 T. 
Auf seine Verwendung zurückgeführt, spaltet sich das abstrakte Ge- 
fäss wieder in Gattungen, von denen die meiste Wichtigkeit haben: das 
Vorratsgefäss, welches fasst und bewahrt — das Trinkgefäss — die 
aus Perugia, Toulouse, Speier (Lindenschmit, 
Altert. 1114, 1, 3 ab) und Ungarn. 
! ) Die Pilenta waren zur Zeit des Ser- 
vius (zu Verg. Aen. 8, 666) rot angestrichen. 
2 ) Lakonische, kydonische, chalkidische, 
rhodische, teische, chiische, milesische Be 
cher: Inventar von Delos Bch. 6, 110. 112. 
10, 462; s. auch Theocr. 2, 156; Theophr. 
ch ar 5 
3 ) Ath. 11, 469 b. 472 e; Inventar des 
Asklepieions Bch. II 436 Z. 81; neQL/Qvaoy 
CIG. 11, 9; aus Thon Eubulos (Kock, com. 
II 183) bei Athen. 11, 471 d V. 4; hydria 
Hypsiana: CILat. XIV 2215.
	        
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