Volltext: Archäologie der Kunst [6, Hauptbd.] (Hauptb. / 1895)

Kap. VI. Materialien und Technik des Kunstgewerbes. (§ 203.) 199 
1871 S. 49; Guardabassi, B. 1876 p. 97 f.; Sadowski, Congres intern, prehist. VIII Budap. 
Bd. 1, 418 ff.; Oskar Schneider, naturwiss. Beitr. zur Geographie und Kulturgeschichte, 
Dresden 1883 S. 176—214; besonders aber Olshausen, Verh. d. Berl. anthrop. Ges. 1890 
S. 270 ff. 1891 S. 286 ff. (S. 286 f. Litteraturverz.); über die Sammlung des Britt. Mus.: 
Franks, Congres internat. prehist. VIII. Budapest Bd. 1, 433 ff.; Bernsteinfunde von Canosa: 
Album von Detken, Neapel 1866. — Bernsteinschmuck: Klebs, Beiträge zur Natur 
kunde Preussens V. Königsb. 1882; s. auch die Ortskunde S. 135 (Aquileja). 
203. Da die Metalle meist gar nicht oder doch nur selten in ge 
diegenem Zustande Vorkommen, setzt ihre Gewinnung einen höheren Kultur 
grad voraus als die Verwendung von Holz, Thon, Stein und ähnlichen 
ungekünstelten Stoffen. Folglich ist die erste Periode der menschlichen 
Geschichte metalllos. Dann treten die Völker, welche im eigenen Lande 
Metalle gewinnen oder den produktiven Gegenden nahe wohnen, hervor, 
wogegen die Völker, welche diese Vorteile nicht gemessen, länger in der 
metalllosen und der metallarmen Periode verharren. 
Litteratur über die Metalle: J. Chr. J. Bethe, de antiquitatis re metallica, Brixiae 
1815; F. H. M. Zippe, Geschichte der Metalle, Wien 1857; J. P. Rossignol, les metaux 
dans l’antiquite, Paris 1863; Ergänzungsblätter, Hildburghausen 1865—66 Bd. I.; Rich. 
Andree, die Metalle bei den Naturvölkern mit Berücksichtigung prähistorischer Verhält 
nisse, Lpg. 1884; A. Bibra, über alte Eisen- und Silberfunde, archäol.-ehern. Skizze, Nürn 
berg 1873; Olshausen, chemische Beobachtungen an vorgeschichtlichen Gegenständen, 
Ztsch. f. Ethnol. 1884 S. 516 ff.; R. Lepsius, die Metalle in den ägyptischen Inschriften, 
Abh. d. preuss. Akad. 1871, sep. Berlin 1872 (franz. Paris 1877); Blümner 4, 7 ff. 
Die erste Stufe des Bergbaues war gewiss der Tagbau, wobei die 
einen Arbeiter mit schweren Hämmern das Gestein zertrümmerten und 
die anderen dasselbe in Körben fortschafften. 1 ) Später gewiss fing man 
an, in die Tiefe zu dringen und beim Scheine der Grubenampeln zu 
schaffen, während die Erze in Säcken nach oben getragen wurden. 2 ) An 
verschiedenen Orten der alten Welt sind Spuren römischer und vorrömi 
scher Bergwerke sichtbar, z. B. im Lauriongebirge, in Bulgarien, 3 ) Gal 
lien, 4 ) Österreich 5 ) und Tunis. 6 ) Dort haben sich auch Werkzeuge, Schöpf 
räder u. dgl. gefunden. 7 ) Die Phönizier genossen, wie es scheint, zuerst 
den Ruf kundiger Bergleute gleich den Venetianern und mögen wie diese 
den Metallschätzen der Fremde nachgespürt haben. 8 ) Bei den Griechen 
dürfte der fachmännische Betrieb durch König Philipp von Makedonien 
angeregt worden sein; seit ihm treten wissenschaftlich gebildete'Bergleute 
auf. 9 ) In das Bergrecht gewähren die (37.) demosthenische Rede gegen 
Pantainetos, die inschriftliche lex Vipascensis (von Aljustrel in Portugal) und 
der Codex Theodosianus (X 19 de metallis et metallariis) Einblick. 
*) Abgeb. auf korinthischen Votivtafeln, 
Berlin Nr. 871. 872. 
2 ) Palaephatus incredib. 10, 2. 
3 ) Jirecek, Archäol.-epigr. Mitt. X 75 ff. 
4 ) Ra. 41, 201 ff. 261 ff. (Pläne S. 216—8 
267. 276 f.) 
5 ) Much, das vorgeschichtliche Kupfer 
bergwerk auf dem Mitterberg (Salzburg), 
her. von der k. k. Centralkomm.; siebenbür- 
gischer Stollen (Tagbau), abgeb. Illustr. Ztg. 
1892/3 S. 767. 
6 ) Bleibergwerk von Dschebel Irsas: 
H. Haupt, Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1883 
Nr. 25. 26. 
7 ) Abbildungen aus Gallien: Ra. 41, 205 
ff. 338 f. 342. 346. 349 ff.; Werkzeuge im Lau- 
rion: Athenaeum 1887 S. 751; F. Posepny, 
zwei röm. Schöpfräder aus den Gruben von 
Verespatak in Siebenbürgen und San Domingo 
in Portugal, Wien 1877, m. 1 T.; %ötg] ^ier<xU.L- 
xov oxsvog Hesych. Spezialsammlung der 
Kupfergewerkschaft Mitterberg zu Mühlbach 
(Salzkammergut). 
8 ) Vgl. über Thasos Herod. 6, 47; Plin. 
7, 197. 
9 ) Krates 6 fisra^svrtjg: Strab. 9, 2, 18 
p. 407; Gorgos schrieb über indische Berg 
werke (ders. 15 p. 700).
	        
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