Kap. V. Archäologische Ortskunde. (§§ 185—189.)
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Simitthu (Schemtu), 1898 Ausgrabungen; Theater: Toutain, Mel. d’archeol. 12,
359 ff. m. T. 1—8.
Susa (Sousse): Ra. 1, 810 ff.; Privatsammlungen Ra. III 20, 217 ff.
Vaga: Cagnat, ndcropole phenicienne de V., m. T.
187. Malta und Gozzo durch die eigenartigen rohen Steinbauten
ausgezeichnet:
Franc. Abela, descrizione di Malta 1647; C. A. Barbaro, degli avanzi d’alcuni anti-
cliissimi edifizi scoperti in M., M. 1794; Miege, histoire de Malte, Paris 1841, I p. 321—30;
C. Percy Badger, historical guide to Malta and Gozzo, M. 1878; Caruana, recent dis-
coveries at Notabile, Malta 1881; ders., report on the antiquities existing in the islands
of M., 1881 m. Abb.; besonders zu Hadschar-Klm („Stein der Verehrung“) bei Valletta:
Caruana, recent further excavations of the megalithic antiquities of Hagiar-Kim, Malta,
Malta 1886, f. m. 7 T.; Giganteja auf Gozzo: Monuments inedits de l’Institut, Sect. fr. I
T. 1. 2; Grabkammern: A. A. Caruana, discovery of a tomb-cave at Ghain Sielem, Gozzo,
Malta 1884; christliche Katakomben: Caruana, hypogaeum Tal-Liebru, Malta, M. 1884. —
Museum in der öffentlichen Bibliothek; ehemals Sammlung des Vizekanzlers Abela, siehe
Major, unvorgreiffliches Bedencken K. 10.
188. Tripolis, Land der Garamanten, mit merkwürdigen Stein
denkmälern. H. Barth, Reisen Bd. I u. Wanderungen durch das punische u. kyrenäische
Küstenland, Berlin 1849.
Kyrenaica, um 631 von den Griechen kolonisiert; die alte Stadt
ist noch nicht aufgefunden, aber die Gräber liefern viele Vasen (z. B!
panathenäische) und Terrakotten, welche namentlich durch die englischen
Konsuln von Benghasi nach London kamen.
Paul Lucas, deuxieme voyage dans la Grece etc., Paris 1712 m. Abb.; J. R. Pacho,
relation d’un voyage dans la Marmarique, la Cyrönaique et les oasis d’Andjelah et de Mara-
deh, Paris 1827—29, m. 100 T.; H. Barth a. O.; R. Murdoch Smith and E. A. Porcher,
history of the recent discoveries at Cyrene made during an expedition to the Cyrenaica
in 1860—61, London 1864, f. m. 86 T.; Camperio u. Mamoli, Reisen in Cyrenaica, Peter
manns Mitteilungen 27 (1881), 321 ff.; Haimann, la Cirenaica, Rom 1882; F. B. Goddard,
Amer. J. of phil. 5, 31 ff.
Kap. VI-X. Die Denkmäler nach Material, Technik und Zweck.
Kap- VI. Materialien und Technik des Kunstgewerbes.
189. Was unter dem Begriffe Kunst zu verstehen, ist nicht leicht
in Worten auszudrücken; denn wenn man in aristotelischer Weise die
Idee der Nachahmung zu Grunde legt, bleibt vieles, immerhin künstlerisch
geartete ausserhalb der Grenze. Beziehen wir dagegen die Kunst auf das
subjektive Gefallen — was die dogmatische Ästhetik das Schöne nennt —,
so ist auch dasjenige, was durch seine Zweckdienlichkeit Wohlgefallen er
regen kann, mit eingeschlossen.
Die eigentliche Kunst steht zur praktischen Verwendung
in Gegensatz, wogegen das Kunsthandwerk einen zweckdien
lichen Gegenstand verschönert. Weil das letztere aus dem täglichen
Leben erwächst, ist es seinem Ursprünge nach das ältere und bringt die
reine Kunst aus sich hervor. Wir wollen darum zuerst von dem Kunst
gewerbe sprechen, dessen Erzeugnisse unsere Museen erfüllen und von
den italienischen Antiquaren einst Anticaglien (etwa „antike Kleinig
keiten“ zu übersetzen) benannt worden sind.
Litteratur: Die allgemeinen Vorbegriffe erörtert Ernst Förster, Vorschule der
Kunstgeschichte, Lpg. 1862.