Volltext: Archäologie der Kunst [6, Hauptbd.] (Hauptb. / 1895)

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Klassische Kunstarchäologie. I. Denkmälerkunde. 
hier nur das Archäologische. Es versteht sich, dass von den Gebäuden 
die Paläste (z. B. auf dem Esquilin) und die Bäder (wie die schon im 
16. Jahrhundert bekannten Thermen des Titus und Caracalla) .die reichsten 
Ergebnisse liefern. 
Bibliographie: Bonghi, biblioteca storica di Roma antica, Rom 1880; als Leitfaden 
am besten 0. Richter a. 0. u. Bädeker’s Handbuch; zusammenfassend: R. Lanciani, forma 
urbis Romae, Mailand 1898, 46 Blätter (im Erscheinen begriffen). 
Die Ausgrabung des alten Rom hängt grösstenteils mit der Bau- 
thätigkeit zusammen; je mehr gebaut wurde, desto ergiebiger waren die 
Funde. Im sechzehnten Jahrhundert ragt deswegen die Regierung Sixtus’ V. 
(1585—90) hervor. Die französische Zwischenherrschaft erölfnete die 
eigentlichen archäologischen Ausgrabungen; solche zeichnen dann das Pon- 
tificat Pius’ VII. aus (Ugoeri, ichnographia veterum monumentorum quae 
Pio VIT. Pont. Max. jubente effossa et reparata sunt, Paris 1826). Die 
ergebnisreichste Periode beginnt mit dem Jahr 1852; seitdem Rom die 
Hauptstadt Italiens geworden ist, arbeitet die Commissione archeologica 
comunale (seit 1877 municipale, mit Bullettino I. 1872, II ff. 1874 ff.) 
für die nichtchristlichen Altertümer; doch hat der Baukrach von 1889 
die beim Ausheben von Grundfesten gemachten Funde (s. 0. Richter, 
Verh. d. Görlitzer Philologenvers. S. 17 ff.) sehr gemindert. Die deutschen 
und französischen Institute sind bereits S. 5 erwähnt; Parkers societä 
archeologica britannica in Roma hatte keine wissenschaftlichen Zwecke 
und ist jetzt durch die British and American archeological society ersetzt, 
welche seit 1889 ein Journal herausgibt. 
Die älteren Ausgrabungsberichte enthalten vielfach wichtige Notizen: Müntz, 
les mon. ant. de Rome ä l’epoque de la renaissance, P. 1885, aus der Ra. 1884, I 297 ff., 
II 88 ff.; plans et monuments de Rome ant., Rom 1892 (Mel. d’arch. XII., Suppl. m. 2 T.) 
les antiquites de la ville de Rome aux XIV e , XV e et XVI° siede, Paris 1866 m. 4 T.; 
C. Fea, miscellanea, Rom 1790—1886, 2 Bde.; Th. Schreiber, unedierte römische Fund 
berichte aus italien. Archiven und Bibliotheken, Ber. der sächs. Ges. 1885 S. 175 ff.; die 
Fundberichte des Pier Leone Ghezzi [1674—1755], Berichte der sächs. Ges. der Wiss. 
1892 S. 105 ff. m. 8 T. Besonders wichtig sind die Fundberichte des Flaminio Yacca vom 
Jahre 1594: Th. Schreiber, Berichte der sächs. Ges. 1881 S. 43 ff.; vgl. Montfaucon, diarium 
Ital. p. 104 ff., vollständiger C. Fea, miscellanea philolog. I. 1790. p. 51 ff. 
Dann folgen die zahlreichen Skizzenbücher, welche oft den ursprünglichen Be 
stand eines Monumentes zeigen, jedoch auch an Unzuverlässigkeit leiden, weil die Zeichner, 
insbesondere die Architekturzeichner ihrer Phantasie die Zügel schiessen Hessen: Matz, über 
Sammlungen älterer Handzeichnungen nach Antiken, Nachr. d. Gött. Ges. 1872 S. 48 ff.; 
Jordan, Topographie der Stadt Rom I 1, 87 ff. und Forma urbis Romae, Einleitung; Müntz, 
Ra. 1884 I 297 ff., II 38 ff.; Robert, Sarkophagreliefs II., Vorwort; zur Kritik: Wilpert, die 
Katakombengemälde und ihre alten Kopien, Freiburg 1891. 
Diese Quellen zerfallen in: 
1. Skizzenbücher von Künstlern. 
Sante Bartoli (1635—1706): in der kgl. Sammlung zu Windsor (Conze, AA. 1864 
S. 240; Matz, AZ. 1873 S. 35), anderes in Plolkham (AA. 1864 S. 214); Jean Jacques 
Boissard (1528—1602) aus Boissard: in der bischöfl. Bibliothek zu Metz, in Paris St. Ger- 
main 1078, landschaftliches Archiv in Graz Nr. 1007; vieles bereits von ihm selbst in der 
urbis Romae topographia et antiquitates (s. unten) veröffentlicht. Seine Zuverlässigkeit ist 
nicht gross; sogen. Bramantino (Bart. Suardi): Architekturstudien in der Ambrosiana 
(hrsg. v. Ang. della Croce und Gius. Mongeri, le rovine di Roma, 2. Aufl., Mil. 1879, 
m. 80 photochromolith. T.; vgl. Jordan, Topogr. 1, 1, 86); Bart. Cavaceppi (f gegen 
1800): 75 Folianten in der Akademie von San Luca in Rom; Alf. Ciacconi, 3 Bde., 
vgl. Rossi, Roma sotterr. I p. 12 ff.; Corpus inscr. Lat. VI 1 p. I. VI.; Cyriacus v. Ancona: 
s. S. 100 f.; Destailleur (Architekt, 1787 geboren): in Berlin, Lanciani, Mel. d’archeol. et 
d’hist. XI 159 ff. T. 2—5; Ed. Duperac (f 1601): 1 Band im Louvre, Kopie in Berlin 
Cod. Spanhem. 43 (Fröhner, Musees de France p. 30; Corpus Inscr. Lat. VI 1 p. LIV);
	        
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