Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

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Die Organisation des Feldeisenbahnwesens zu Kriegsbeginn. 
Abruf zur Verfügung gehalten. Weitergehende Vorbereitungen für den 
raschen Ausbau zerstörter Vollbahnen, im besonderen für Bereithaltung 
behelfsmäßiger Wasserstationen zur Lokomotivspeisung, von Großgerät zur 
Ausführung umfangreicherer Crdarbeiten sowie von vorgeschobenen Depots 
zur Ergänzung des Feldgerätes, waren nicht getroffen. 
Der besonderen Bedeutung entsprechend, die im Frieden der Aus¬ 
bildung der Cisenbahntruppe im Feldbahnbau und -betrieb beigemessen 
wurde, lagen für den ersten Bedarf des Krieges etwa 460km Feld¬ 
bahngleis (60 cm Spurweite) mit den erforderlichen Betriebsmitteln 
bereit. Hiervon wurde bei der Mobilmachung ein Teil, auf Eisenbahn¬ 
wagen verladen, abgestellt. Das bei zahlreichen Übungen erprobte 
Material war in allen Einzelheiten gut durchgebildet und sehr leistungs¬ 
fähig. Nach den im Frieden gesammelten Erfahrungen wurden als höchste 
Beförderungsmenge eingleisiger Feldbahnen unter mittelgünstigen Be¬ 
dingungen 640 t täglich angenommen und für je 45 km Länge etwa drei 
Kompagnien zur Betriebsführung angesetzt. 
Zur Transportregelung unterstanden dem Ehef des Feldeisenbahn¬ 
wesens während des Aufmarsches Ausladekommissare'), die an 
wichtigen Knotenpunkten des Aufmarschgebietes eingesetzt und mit be¬ 
stimmten Vollmachten versehen waren. Sie traten mit Beendigung ihrer 
Tätigkeit als Beauftragte des Chefs des Feldeisen¬ 
bahnwesens (Bahnbeauftragte) zu den Armee-Oberkommandos und 
Ctappen-Inspektionen, deren Berater sie in allen Cisenbahnangelegenheiten 
wurden. Als solche vermittelten sie den Militär-Cisenbahnbehörden die 
Anforderungen ihrer Dienststellen für die Ausnutzung der Eisenbahnen. 
Neben klarem Blick für die rasche und sichere Beurteilung der Leistungs¬ 
fähigkeit der Bahnen erforderte die Tätigkeit des Vahnbeauftragten vor 
allem die unbedingte Ablehnung aller die Leistungsgrenze der Strecken 
übersteigenden Forderungen. Nur wenn diese mit dem tatsächlichen 
Leistungsvermögen des Vahnnetzes in Übereinstimmung kamen, blieben die 
Schienenwege frei von Störungen und zur Erfüllung ihrer Aufgaben hin¬ 
reichend beweglich. Jede Überspannung der Belastung führte zu Stockungen 
und zur Beeinträchtigung der Gesamtleistung. 
Während den Vahnbeauftragten bei den Armee-Oberkommandos 
hauptsächlich die Regelung der Truppenverschiebungen zufiel, 
bearbeiteten die den Ctappen-Inspektionen zugeteilten Offiziere des Chefs 
des Feldeisenbahnwesens alle mit der §> e e r e s v e r s o r g u n g zusammen¬ 
hängenden Verkehrsfragen. Bei der Stärke und Vielgestaltigkeit der 
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