Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Kriegstransporte. 
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7. Die Rriegstransporte. 
Im Gegensatz zur Mobilmachungsbewegung gestalteten sich die Vor¬ 
bereitungen für die Kriegstransporte"), abgesehen von denjenigen 
der allerersten Mobilmachungstage, infolge ihres regelmäßigeren Verlaufes 
weit einfacher und übersichtlicher. Ihre Bearbeitung erfolgte in der Eisen- 
bahnabteilung des Großen Generalstabes; lediglich die Festlegung der 
Transporte für Grenz- und Vahnschutz, die meist nur über kurze Strecken 
liefen, war den Linienkommandanten in unmittelbarer Zusammenarbeit mit 
den örtlichen Generalkommandos übertragen. 
Zu Beginn der jährlichen Mobilmachungsarbeiten gingen dem Chef 
der Cisenbahnabteilung die für das neue Mobilmachungsjahr beabsichtigten 
Aufmarschänderungen durch den Chef des Generalstabes der Armee 
zu. Nach Prüfung ihrer betrieblichen Durchführbarkeit erfolgten Vor¬ 
schläge für etwaige aus eisenbahntechnischen Rücksichten erwünschte Ände¬ 
rungen, worauf die weitere Bearbeitung im engsten Einvernehmen mit der 
Aufmarschabteilung des Großen Generalstabes stattfand. Daneben be¬ 
schäftigte sich die Cisenbahnabteilung alljährlich mit Aufmarsch¬ 
studien, die neben günstigerer Gestaltung der Transportstraßen die 
Beschleunigung der Versammlung des Heeres zum Ziele hatten. Ihr 
Ergebnis wurde für die Aufmarschbearbeitung nutzbar gemacht und bei 
deren Abschluß scharf nachgeprüft, ob eine frühere Bereitschaft der Streit¬ 
kräfte tatsächlich zu erreichen war. Die Ersparnis selbst weniger Stunden 
spielte hierbei eine wichtige Rolle. 
Bei Bearbeitung der Kriegstransporte wurde unterschieden zwischen 
den sofort nach Ausspruch drohender Kriegsgefahr oder Erlaß 
des Mobilmachungsbefehls bereitgestellten Truppen, 
den in den allerersten Mobilmachungstagen beschleunigt 
bereitgestellten, vorauszubefördentden Formationen und 
der geschlossenen Aufmarschbewegung des Heeres. 
Die bei drohender Kriegsgefahr oder unmittelbar nach Eingang des 
Mobilmachungsbefehls bereitgestellten, in erster Linie für Grenz-, Vahn- 
und Küstenschutz sowie zur Räumung bedrohter Standorte vorgesehenen 
Transporte wurden „verschiebbar" bearbeitet. Ihre Abbeförderung 
war nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt festgelegt, sondern sollte zur 
Erzielung einer möglichst frühen Abfahrt auf Grund späterer Verein¬ 
barungen zwischen Linienkommandanturen und Vahnverwaltungen erfolgen. 
Letztere erhielten im Frieden Übersichten der verschiebbaren Transporte und 
!) S. 11. 
Zeldeisenbahnwesen. I. Banb. 
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