Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Mobilmachungsvorarbeiten und Militär-Eisenbahnbehörden. 11 
Heeres erreicht werden. Die in vollem Gange befindlichen Arbeiten zur 
Neuaufstellung des Fahrplans mit seinen rund 3000 Einzelstrecken fanden 
durch den Ausbruch des Krieges eine vorzeitige Unterbrechung. 
4. Die Mobilmachungsvorarbeiren der Militär Eisenbahn- 
behörden. 
Bei den Vorarbeiten der Militär-Eisenbahnbehörden wurde zwischen 
Mobilmachungs- und Kriegstransporten unterschieden. 
Erstere dienten dazu, die bewaffnete Macht und die Festungen in den 
Kriegszustand zu überführen, letztere umfaßten alle Eisenbahntransporte 
zur Versammlung des Heeres einschließlich derjenigen zum Grenz-, Küsten- 
und Vahnschutz, für Kriegsbesatzungen sowie zur Heranführung aller Kriegs¬ 
bedürfnisse. 
Da die grundlegenden Anweisungen für die Mobilmachung und den 
Aufmarsch der einzelnen Verbände ständigen Änderungen unterworfen 
waren, wurde eine alljährliche Neuaufstellung der Mobilmachungsarbeiten 
erforderlich. Sie umfaßten eine Unsumme bis ins kleinste gehender Vor¬ 
bereitungen, für deren Bewältigung sich im Laufe der Jahre ein sorg¬ 
fältig ausgebautes Verfahren entwickelte, das bei dem gegenseitigen 
Ineinandergreifen der Arbeiten Unstimmigkeiten nahezu ausschloß. 
Das Ergebnis der Vorarbeiten der Militär-Eisenbahnbehörden wurde 
in „Fahrtlisten" sowie in „Fahr- und Marschtafeln" nieder¬ 
gelegt. Erstere dienten den Cisenbahnverwaltungen als Unterlage für die 
betriebliche Durchführung der Transporte, während die Fahr- und Marsch¬ 
tafeln alle für die Kommandobehörden notwendigen Angaben zur In¬ 
marschsetzung der Truppen und für deren Cisenbahnfahrt enthielten. Auf 
diese Weise waren Durchführung jedes einzelnen Transportes sowie not¬ 
wendige Übereinstimmung zwischen Truppe und Eisenbahn gewährleistet. 
5. Die Mobilmachungötransporre. 
Während es sich bei den Kriegstransporten um die Beförderung großer 
Masten auf wenigen, in bestimmter Richtung verlaufenden Transport¬ 
straßen nach engbegrenzten Räumen handelte, bestand die Mobil¬ 
machungsbewegung aus zahlreichen, vielfach kleinen Einzel- 
transporten mit wechselndem Lauf und Ziel. Nur bei einer geringen Zahl 
von Mobilmachungstransporten, wie z. B. bei den für die Kohlen- und 
Heizölversorgung der Marine, ließ sich eine gewisse Gleichmäßigkeit und 
Regelmäßigkeit in der Durchführung ermöglichen. Bei der Mehr-
	        
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