Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

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Die Eisenbahnen im Osten während des Bewegungskrieges. 
Als später Tauwetter einsetzte, versank der Oberbau bei dem Mangel an 
jeglicher Bettung in dem aufgeweichten Erdreich und bildete zahlreiche 
betriebsgefährliche Stellen. Es bedurfte des Einsatzes von sieben Cisen- 
bahnbaukompagnien, um die Linie wenigstens notdürftig fahrbar zu 
erhalten. Durch Einbringen einer Bettung, gründliche Cntwäfferung des 
Bahnkörpers, zweckmäßigere Gestaltung der Linienführung und Steigungs- 
verhältnisse sowie durch Ausbau der Bahnhöfe gelang es allmählich, die 
Betriebssicherheit der Sttecke zu verbessern und vom 2. Mai ab ihre 
Leistungsfähigkeit auf stündliche Folge ganzer Militärzüge bei einer Durch¬ 
schnittsgeschwindigkeit von 15 km in der Stunde zu erhöhen. Zur Unter¬ 
stützung bei den Crdarbeiten wurden durch Verträge mit heimatlichen Unter¬ 
nehmern etwa 3000 Hilfskräfte herangezogen. Sie waren jedoch zum größten 
Teile nicht voll leistungsfähig. Da sie außerdem bei dem ungünstigen Wetter 
häufig nicht zur Arbeit erschienen und es vielfach an sachverständiger Auf¬ 
sicht fehlte, war das Arbeitsergebnis nur gering. Auch die Fürsorge der 
Unternehmer für Unterbringung und Verpflegung erwies sich bei den 
schwierigen Verhältnissen des östlichen Kriegsschauplatzes in den meisten 
Fällen als unzureichend. 
Am 3. April wurde der Befehl zum zweigleisigen Ausbau der f 
43 km langen Strecke erteilt. Als Mitte Juli die Arbeiten hierfür 
zum Abschluß kamen, war eine leistungsfähige Zubringerlinie zur Front 
geschaffen. h 
Fm Bereich der Vauabteilung2 erreichten die Wiederher¬ 
stellungsarbeiten an der Hauptlinie über Lötzen am 13. Februar eingleisig 
Widminnen, am 18. Lyck und am 20. Grajewo. Am 28.März 
war die Sttecke bis Lyck einschließlich aller zerstörten Kunstbauten zwei- j, 
gleisig betriebsfähig. Nachdem von Lyck aus am 22. Februar die Bahn q 
nach Marggrabowa angeschlossen war, wurden auf der von Rudczanny 
ausgehenden Linie nach Ferttgstellung der Brücken über den Rudczanny- z 
Kanal und die Pisek die Bahnhöfe Johann isburg und Dlottowen j- 
am 19. Februar in Benutzung genommen. Als am 27. die Lyck-Vrücke bei 
Neuendorf wieder fahrbar wurde, ließ sich der Bahnhof Lyck auch von h 
Fohannisburg her erreichen. e 
Von Dlottowen aus wurde bereits Mitte Februar mit dem Vau 
einer Vollbahn in der Richtung auf Lomsha begonnen und das Teilstück bis 
Kolno am 1. April dem Betriebe übergeben. Der Weiterbau der Sttecke j, 
mußte mit Rücksicht auf die Lage, die eine Fortführung des deutschen 
Angriffs über den Narew nicht gestattete, eingestellt werden. Auch später, u 
als die Russen während des Sommerfeldzuges 1915 hinter den Narew- ej 
Abschnitt zurückwichen, nahm man die Arbeiten nicht wieder auf, da sich die , 
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