Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

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Die Eisenbahnen im Osten während des Bewegungskrieges. 
die operative Bewegungsfreiheit und damit die Möglichkeit zur Einleitung 
neuer Kampfhandlungen wiederzugewinnen. 
Abermals hatten die Eisenbahnen ihre große Bedeutung im Dienste 
der Führung zur Einleitung einer neuen Operation bewiesen. Bei den 
hierzu notwendigen Bewegungen konnte auf den leistungsfähigen heimat¬ 
lichen Schienenwegen allen Anforderungen mühelos entsprochen werden. 
Insgesamt trafen in der Zeit vom 6. bis 13. November für den Aufmarsch 
der 9. Armee zur Offensive in Nordpolen ein: 
aus Oberschlesien 467 Truppenzüge 
- Ostpreußen 251 
- dem Westen 68 
zusammen 786 Truppenzüge. 
Cs entsprach dies einer täglichen Leistung von etwa 110 Zügen. Tat¬ 
sächlich war das für die Versammlung der 9. Armee zur Verfügung stehende 
Vahnnetz nach seiner Gestaltung und Leistungsfähigkeit zu noch höherer 
Beanspruchung befähigt. Wenn seine volle Ausnutzung nicht erfolgte, 
lagen die Gründe hierfür nicht in Behinderungen eisenbahntechnischer Art, 
sondern in der zeitlichen Bereitstellung der Truppen zum Abtransport. 
Nach Ablauf dieser Verschiebungen wurden vom 14. bis 16. November 
59 500 Rekruten und Wehrpflichtige aus dem Bereich des Stellvertretenden 
Generalkommandos des VI. Armeekorps östlich der Oder nach Mittel¬ 
deutschland abbefördert; gleichzeitig war auf Anordnung des Feldeisenbahn¬ 
chefs Ost mit der Abfuhr alles entbehrlichen rollenden und sonstigen 
Materials aus dem Gebiete östlich der Linie Pleß—Gleiwitz—Gr. Streh- 
litz—Vossowska—Kreuzburg zu beginnen. 
Für die neu gebildete 9. Armee wurden als Sammelstationen Posen 
und Preußisch-Stargard sowie als Ctappen-Hauptort Gnesen bestimmt. 
Sammelstation Breslau und Nebenetappenort Oppeln blieben für die 
Armee-Gruppe Woyrsch bestehen. 
Zur Ausfüllung der durch den Abtransport der 9. Armee in Südpolen 
entstandenen Lücke war die österreichisch-ungarische 2. Armee mittels der 
Eisenbahn aus den Karpathen in die Gegend östlich Tschenstochau zu ver¬ 
schieben. Nach gegenseitiger Vereinbarung der deutschen und österreichisch¬ 
ungarischen Militär-Eisenbahnbehörden trafen die ersten der sehr unregel¬ 
mäßig laufenden Transporte am 10. November nachmittags über Oder¬ 
berg im Gebiete der Linienkommandantur Kattowitz ein. Die zunächst in 
Vossowska, Zawadzki, Tost und Gr. Strehlitz vorgenommenen Aus¬ 
ladungen erfolgten vom 13. ab weiter nördlich in Kreuzburg, Konstadt, 
Rosenberg und Lassowitz. Infolge zu dichten Eintreffens der Züge in
	        
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