Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Die Umgruppierung der 9. Armee. 
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zerstörungen hatten ihren Zweck in vollem Umfange 
erfüllt. Sie beeinflußten allerdings später, als von Mitte November 
ab während des Feldzuges der 9. Armee in Nordpolen die Instandsetzung 
eines Teiles der gesprengten russischen Strecken auf deutscher Seite not¬ 
wendig wurde, die eigenen Arbeiten zur Wiederaufnahme des Betriebes 
des polnischen Netzes westlich der Weichsel gleichfalls ungünstig. 
5. Der Leldzug in tPordpolen, Ende J9J4-. 
a) Die Umgruppierung der 9. Armee. 
Nach dem Rückzüge auf Oberschlesien erhielt die 9. Armee mit Er¬ 
reichung der deutschen Grenze die Möglichkeit, das leistungsfähige heimat¬ 
liche Vahnnetz zur Wiedererlangung operativer Bewegungsfreiheit auszu¬ 
nutzen. Durch Überführung der Hauptmasse der auf Oberschlesien zurück¬ 
gehenden 9. Armee mit der Eisenbahn in die Gegend südwestlich Thorn 
sollte unter gleichzeitiger Verstärkung durch Kräfte aus Ostpreußen ein 
überraschender Stoß gegen die Nordflanke des Gegners geführt werden. 
Für die zu erwartenden Truppentransporte aus Oberschlesien 
und den polnischen Grenzgebieten hatte der Chef des Feldeisen¬ 
bahnwesens Ost bereits am 29. und 30. Oktober Anordnungen zur Be¬ 
reitstellung von Leermaterial getroffen. Die ursprünglich in Aussicht ge¬ 
nommene Abbeförderung der Hauptreserven Thorn und Posen von Petrikau 
wurde am 29. Oktober nachmittags und dem folgenden Tage nur für Teile 
der ersteren mit im ganzen sechs Zügen über Tschenstochau—Oppeln— 
Vreslau—Posen—Rogasen—Vromberg—Thorn durchgeführt. Infolge 
der schwierigen Betriebsverhältnisse der Warschau-Wiener-Vahn traten 
große Verspätungen auf, so daß die Abbeförderung weiterer Verbände von 
den vorderen Strecken der besetzten Bahnen unterblieb. 
Nachdem sich am 3. November der Oberbefehlshaber Oft1) zur Ver¬ 
schiebung der 9. Armee in der Richtung auf Thorn entschlossen hatte, er¬ 
gingen um Mitternacht die ersten Weisungen hierüber an die Linien¬ 
kommandanturen Vreslau und Kattowitz. Gleichzeitig wurde die unauf¬ 
fällige Räumung der Strecke Kreuzburg—Iarotschin—Gnesen—Thorn von 
slttetn überflüssigen Leermaterial angeordnet, und am nächsten Vormittage 
der Transportbesehl für das zuerst abzubefördernde XVII. und XX. Armee¬ 
korps ausgegeben. Ihre Einladungen sollten möglichst auf den leistungs¬ 
fähigen deutschen Linien erfolgen, nur für die fechtenden Truppen des 
*) Generaloberst v. Äindenburg war hierzu am 1. November ernannt, Chef des 
Generalstabes blieb General Ludendorff. Die Führung der dem Oberbefehlshaber Ost 
unterstellten 9. Armee wurde General v. Mackensen übertragen.
	        
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