Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Die Eisenbahnen beim Vormarsch der 9. Armee gegen die Weichsel. 
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Kjelzy, am 10. bis Skarsysko (Bsin), am 14. bis Radom und 
am 18. bis Iedlni a in Benutzung nehmen. Der Umbau des zweiten 
Gleises war der Cisenbahndirektion Kattowitz übertragen. 
Den ersten Betrieb führten ebenso wie auf den übrigen polnischen 
Linien die mit der Wiederherstellung beauftragten Vautruppen. Sie wurden 
vom Personal der Cisenbahndirektion Kattowitz abgelöst, die nunmehr die 
Leitung des Betriebsdienstes übernahm. Vom 16. Oktober stand außer¬ 
dem die Cisenbahnbetriebskompagnie 26 zur Besetzung der Spitzenstrecken 
der Weichsel- und Warschau-Wiener-Vahn zur Verfügung. Für selb¬ 
ständige Bearbeitung aller Transportanforderungen und einheitliche Aus¬ 
nutzung der hinsichtlich der Vetriebsführung der Direktion Kattowitz unter¬ 
stellten russischen Bahnen wurde außerdem am 3. Oktober unter dem 
Major Schwerdtfeger eine Stellvertretende Linienkomman¬ 
dantur LII1) in Kattowitz eingesetzt. 
Da neben der 9. Armee noch österreichisch-ungarische Verbände auf der 
zunächst eingleisig betriebenen und nur unzureichend ausgebauten Weichsel- 
Bahn versorgt werden mußten, war ihre Beanspruchung erheblich. Sehr 
bald überstieg die Belastung die geringe Leistungsfähigkeit und führte 
zu einer recht bedenklichen Überfüllung der Strecke. Reben den betrieb¬ 
lichen Schwierigkeiten, deren Ursachen hauptsächlich in dem geringen Aus¬ 
bau der Bahnhöfe, in der ständigen Überlastung der wenigen Telegraphen- 
und Fernsprechleitungen sowie in zahlreichen, durch die Schnelligkeit der 
Umnagelung hervorgerufenen Entgleisungen lagen, trug hieran vor allem 
das Bestreben der Truppe schuld, unter Umgehung des Vahnbeauftragten 
und entgegen den Bestimmungen alle möglichen Sendungen zur Front vor¬ 
zuziehen. Auch die nicht genügend schnelle Entladung der Züge auf den 
Zielbahnhöfen, vor allem das Verfahren, die Güter aus den Eisenbahn¬ 
wagen unmittelbar auf Gespanne umzuladen und diese Tätigkeit bei Nacht 
einzustellen, vermehrten die aufgetretenen Störungen. Häufig dauerte das 
Entladen eines Verpflegungszuges bis zu 48 Stunden, wodurch für diese 
Zeit das Gleis gesperrt und der Betrieb behindert wurde. Erst als die 
Bahnhöfe durch weiteren Ausbau aufnahmefähiger gemacht waren, und die 
Entladung durch die Truppe schneller erfolgte, gelang es, den Betrieb 
flüssiger zu gestalten. Am einer weiteren Überlastung vorzubeugen, durften 
in Zukunft nur Verpflegungs- und Munitionszüge ausschließlich auf Abruf 
durch den Vahnbeauftragten vorgeführt werden. Besonders stark blieb der 
Bahnhof Radom belastet, über den außer der 9. Armee noch benachbarte 
österreichische Divisionen versorgt wurden. Mitte Oktober betrug die Zahl 
st Die Linienkommandantur Breslau erhielt die Bezeichnung LI.
	        
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