Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

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Die Eisenbahnen im Osten während des Bewegungskrieges. 
Die Einladungen auf der grünen Transport st raße erfolgten 
auf den Bahnhöfen Wehlau, Tapiau, Labiau und Königsberg, und zwar für 
das Garde-Reservekorps (147 Züge) vom 16. bis 21. September, 
das XI. Armeekorps (139 Züge) vom 21. bis 25. September und 
die Etappenformationen (56 Züge) vom 26. bis 29. September. 
Auf der braunen Transport st raße wurden abgefahren 
die Hauptreserve Posen (41 Züge) vom 17. bis 19. September von 
Vartenstein, Wöterkeim, Korschen und Vischdorf, 
das XX. Armeekorps (146 Züge) vom 19. bis 
22. September, 
die 8. Kavallerie-Division (33 Züge) vom 
23. bis 24. September und 
das XVII. Armeekorps (155 Züge) vom 
25. bis 29. September 
die Hauptreserve Thorn (48 Züge) vom 29. bis 30. September von 
Soldau, Grallau, Montowo und Deutsch-Cylau. 
Während sich die Einladungen an der Linie über Königsberg— 
Marienburg planmäßig abwickelten, ergaben sich auf der braunen Trans¬ 
portstraße mehrstündige Verspätungen infolge von Vetriebsschwierigkeiten, 
die auf der Strecke Lötzen—Korschen—Vischdorf dadurch entstanden, daß 
die meisten Vahnhofsanlagen, im besonderen die Stellwerke, Signal- und 
Wafferstationsanlagen bisher nur behelfsmäßig wiederhergestellt waren. So 
mußte die Mehrzahl der Weichen von Hand bedient und wegen fehlender 
Verriegelung langsam befahren werden. Außerdem bedurfte es zum über¬ 
fahren der zerstörten Haltesignale in den meisten Fällen schriftlicher Befehle, 
die mangels anderer Verständigungsmöglichkeiten durch Voten überbracht 
werden mußten. Alle diese Schwierigkeiten behinderten den Lauf der Züge. 
Auch in der Zuführung des Leermaterials ergaben sich durch eine bei Bent- 
schen aufgetretene Entgleisung Störungen. Da planmäßig zwischen den 
einzelnen Transportbewegungen Pausen eingelegt waren, ließ sich jedoch in 
den meisten Fällen ein Ausgleich dieser Unregelmäßigkeiten und ein pünkt¬ 
licher Beginn der folgenden Bewegung erreichen. Auch gelang es, gegen 
Ende der Truppenverschiebung durch weiteren Ausbau eine Verbesterung 
der Bahnanlagen und eine Milderung der bestehenden Schwierigkeiten 
herbeizuführen. 
Außer der Hauptreserve Posen, die in die Gegend von Kalisch— 
Ostrowo fuhr, und dem XI. Armeekorps, das über Oderberg und Auschwitz 
(Oswiecim) nach Krakau geleitet wurde, lud die Hauptmaste der 9. Armee 
im Raume Gleiwitz—Veuthen—Tschenstochau—Lublinitz aus. Soweit 
erforderlich, wurden die Rampenverhältniste der auf russischem Gebiete ge- 
von den Bahnhöfen 
Löhen, Stürlack, 
Rastenburg und 
Korschen sowie
	        
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