Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

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Die Eisenbahnen im Osten während des Bewegungskrieges. 
Wasserwege nach Danzig zum Abtransport. Vei planmäßiger Vorbe¬ 
reitung wäre jedoch eine erhebliche Steigerung der Leistungen möglich 
gewesen. 
d) Truppenverschiebungen zu den Schlachten bei Tannenberg und an den 
Masurischen Seen. 
Als am 20. August abends das Oberkommando der 8. Armee den 
Abbruch der Schlacht bei Gumbinnen und den Rückzug beschloßen hatte, 
kam nach der operativen Lage und der Gestaltung des Vahnnetzes nur 
eine Abbeförderung der auf dem rechten Flügel eingesetzten 3. Reserve- 
28 Division und der 6. Landwehr-Brigade über Korschen in der Richtung auf 
^Btach ^ ' Llllenstein und des am linken Flügel kämpfenden I. Armeekorps über Königs¬ 
berg auf Marienburg in Frage. Bestimmte Zielpunkte wurden vorerst 
nicht genannt; doch bestand nach den beim Armee-Oberkommando ange¬ 
stellten ersten Erwägungen kein Zweifel, daß es sich um eine Zurücknahme 
der Armee hinter die Weichsel handelte. 
Da der Aufenthalt der zur Abbeförderung in Aussicht genommenen, 
bereits im Rückzüge befindlichen Verbände zunächst unbekannt war, ließ 
sich nicht übersehen, wo mit Rücksicht auf den Feind die Einladungen er¬ 
folgen konnten. Zur Sicherstellung eines geregelten Abtransportes wurde 
jedoch von dem Vahnbeauftragten beim Armee-Oberkommando darauf hin¬ 
gewiesen, die Truppen vor ihrer Verladung genügend weit vom Gegner 
abzusetzen. 
Nachdem das Oberkommando noch in der Nacht die Abbeförderung 
des I. Armeekorps und der 3. Reserve-Division mit der 6. Landwehr- 
Brigade auf den beiden in Aussicht genommenen Transportstraßen ange¬ 
ordnet hatte, ergingen in den frühen Morgenstunden des 21. August die 
ersten Weisungen des Chefs des Feldeisenbahnwesens Ost an die betei¬ 
ligten Militär-Eis enbahnbehörden. 
Die Abbeförderung der 3. Reserve-Division und 6. Landwehr- 
Brigade, deren Einladung der Vahnbeauftragte beim Armee-Oberkom¬ 
mando, Hauptmann im Generalstabe Sperr, zu leiten hatte, sollte noch am 
21. August abends beginnen und mit täglich 20 Zügen von Nordenburg 
über ©erbauen—Korschen sowie mit täglich 10 Zügen von Angerburg über 
Rastenburg—Korschen in die Gegend von Deutsch-Ehlau erfolgen. Plan¬ 
mäßig am 21. August abends setzten in Angerburg und Nordenburg die 
Transporte der fechtenden Truppen (36 Züge) und gleichzeitig in Lötzen, 
Stürlack und Rastenburg die Verladungen der Kolonnen und Trains 
(24 Züge) ein. Am Abend des 23. waren die nach Allenstein und Warten¬ 
burg verlegten Ausladungen beendet. Trotz der Kürze der Vorbereitungs-
	        
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