Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

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Die Eisenbahnen im Westen während des Bewegungskrieges. 
1. Die ersten in der Zeit vom 20. bis 25. Oktober aus¬ 
geführten Verschiebungen sehten mit dem Abtransport der verstärkten 
48. Infanterie-Brigade des XIX. Armeekorps (32 Züge) aus 
der Gegend östlich Reims ein. Die vom 20. Oktober früh in Pont- 
Faverger und Somme-Py verladene Brigade wurde über Amagne-Lucquy 
—Mohon—Liart—Laon—Tergnier—Cambrai—Valenciennes nach Lille 
geleitet, wo sie in der Nacht vom 22. zum 23. eintraf. 
Cs folgte am 21. und 22. Oktober die Vorführung der Marine- 
Division von Antwerpen über Brüssel nach Brügge und Ostende 
sowie vom 21. Oktober ab die Beförderung der neu aufgestellten 
6. bayerischen Reserve-Division (60 Züge) von München 
über Alm—Stuttgart—Bruchsal—Heidelberg und von Nürnberg über 
Würzburg—Heidelberg unter Weiterleitung auf der gemeinsamen Trans¬ 
portstraße über Mainz—Köln—Düren—Brüssel mit insgesamt 30 Zügen 
täglich. Die Ausladungen fanden vom 23. bis 25. Oktober in Lille und 
Tournai statt. 
In der Nacht vom 21. zum 22. Oktober erging durch den Chef des 
Feldeisenbahnwesens der Befehl, von dem wenige Tage vorher nach Metz 
beförderten XXIV. ReservekorpsH das Generalkommando und die 
48. Reserve-Division (49 Züge) mit täglich 30 Zügen über 
Luxemburg—Ramur—Charleroi in der Richtung auf Valenciennes— 
Lille abzufahren. Bereits am nächsten Vormittage rollten die ersten 
Transporte nach den Bahnhöfen Lille, Templeuve und Orchies, wo die 
Ausladungen am 25. Oktober abends zu Ende gingen. 
2. In der Zeit vom 29. Oktober bis 9. November schloß 
sich eine Reihe weiterer Transportbewegungen an. Am 28. Oktober mittags 
erhielt die Militär-Cisenbahndirektion 3 Befehl zur Abbeförderung der bei 
der 1. Armee eingesetzten 3. Infanterie-Division mit der Hälfte 
der Munitionskolonnen und Trains des II. Armeekorps (57 Züge) über 
Cambrai—Valenciennes nach Lille. Die Einladungen begannen am 
nächsten Morgen in Tergnier, Noyon und Laon. Am 31. Oktober nach¬ 
mittags waren die fechtenden Truppen und am 1. November vormittags 
die Kolonnen und Trains eingetroffen. 
Cs folgte vom 4. November ab die Verschiebung des R e st e s des 
II. Armeekorps mit insgesamt 87 Zügen von der Strecke Anizy—Laon. 
Infolge unregelmäßiger Zuführung des Leermaterials, das durch den stark 
belasteten Bahnhof Laon geleitet werden mußte, traten zu Beginn 
erhebliche Verspätungen ein. Auch verursachte eine Entgleisung bei 
0 S. 132.
	        
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