Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

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Die Eisenbahnen im Westen während des Bewegungskrieges. 
Charleroi, Ausladung bei Mons und von Strecke Vantoux—Vettsdorf über 
Merzig—Trier—Gerolstein—Aachen—Lüttich—Brüssel—Mons, Ausla¬ 
dung bei Valenciennes." 
Die Transportbewegung sehte am 3. Oktober, 5° vormittags, plan¬ 
mäßig auf beiden Linien ein. Infolge unpünktlichen Eintreffens der Leer¬ 
züge ergaben sich gegen Ende der Verladungen Verspätungen bis zu fünf 
Stunden. 
Die bis zum 5. in Sablon und Woippy verladene 28. Infanterie- 
Division mit der Hälfte der Kolonnen und Trains (73 Züge) wurde über 
die Strecke Luxemburg—Libramont—Marloie—Namur—Charleroi ge¬ 
leitet und vom 4. abends ab in Mons und St. Ghislain ausgeladen. 
Zahlreiche gleichzeitig auf der Transportstraße vorgeführte Nachschubzüge 
verzögerten den Ablauf der Truppenbewegung in ihrem ersten Teile sehr 
und führten in der Nacht vom 4. zum 5. zwischen Namur und Charleroi 
auf etwa vier Stunden zu einer völligen Stockung. 
Die 29. Infanterie-Division mit dem Rest der Kolonnen und Trains 
(73 Züge) wurde bis zum 5. Oktober in Vantoux, Vigy und Pieblingen 
eingeladen und auf der befohlenen Transportstraße über Trier—Gerolstein 
—Aachen—Lüttich—Brüssel—Mons nach Valenciennes, Denain und 
Lourches abgefahren. Eine schwere Entgleisung auf der Strecke Brüstet— 
Mons und Störungen beim Abfluß des Leermaterials brachten den An¬ 
fang der Bewegung erheblich ins Stocken, so daß die Transporte am 5. 
mit etwa 15- bis 20 stündiger Verspätung liefen. An diesem Tage traf um 
10° vormittags der erste Zug der 29. Infanterie-Division in Valen¬ 
ciennes ein. 
Am 5. abends befahl der Chef des Feldeisenbahnwesens dem mit der 
Leitung der Ausladungen beauftragten Generalstabsoffizier, Major Frei¬ 
herrn v. Oldershausen, das XIV. Armeekorps so weit wie möglich in der 
Richtung auf Lille vorzufahren. Noch in der Nacht ließ sich auf der durch 
Reserve-Eisenbahnbaukompagnie 6 schnell instand gesetzten Linie Valen¬ 
ciennes—Douai der Betrieb aufnehmen, so daß die weiteren Ausladungen 
zum Teil nach Douai vorverlegt werden konnten. Die Versammlung des 
Korps wurde hierdurch wesentlich beschleunigt. 
Bis zum 6. Oktober, 7° abends, waren 25 Bataillone, 8 Eskadrons 
und 23 Batterien und im Laufe der folgenden 12 Stunden der Rest der 
fechtenden Truppen eingetroffen. Die letzten Züge erreichten am 8. vor¬ 
mittags ihr Ziel, nachdem tags vorher durch Zusammenstoß von Leerzügen 
in Hal und Braine-le Comte mehrstündige Verspätungen entstanden 
waren. Die betrieblichen Leistungen waren zum Teil recht gut. So be¬ 
rührten am 5. Oktober innerhalb von 24 Stunden den Bahnhof Mons
	        
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