Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

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Die Eisenbahnen im Westen während des Bewegungskrieges. 
Hofen—Luxemburg—Marloie geführt und südlich Namur entladen werden. 
Nachdem bereits acht Züge Marloie durchlaufen hatten, erhielten am 
23. September die beteiligten Militär-Eisenbahnbehörden ohne Kenntnis 
des Feldeisenbahnchefs eine Anweisung der Operationsabteilung der 
Obersten Heeresleitung zur Weiterleitung der 4. Ersatz-Division von 
Marloie über Lüttich—Löwen nach Brüssel. Die bereits von Marloie 
in der Richtung auf Ciney rollenden Züge wurden daher angehalten, 
zurückgeführt und über Lüttich auf Brüssel weitergeleitet, wo sie vom 24. 
bis 27. September zur Entladung kamen. Obwohl sich der Chef des Feld¬ 
eisenbahnwesens mit der ohne sein Wissen erfolgten Änderung der Trans¬ 
portbewegung nachträglich einverstanden erklärte, entsprach sie doch keines¬ 
wegs seinen Absichten, da noch zahlreiche rückwärts abgestellte Crsatztrans- 
porte für den rechten Heeresflügel auf Vorführung über Lüttich—Brüssel 
warteten, und die Beförderung dieser Züge mit Rücksicht auf die Dringlich¬ 
keit, mit welcher die Armeen den Ersatz benötigten, mit Vorrang erfolgen 
sollte. 
Der Abtransport der Ctappenformationen 
der 6. Armee. 
Die vom 26. bis 30. September hauptsächlich um Bolchen verladenen 
Ctappenformationen der 6. Armee (im ganzen 111 Züge) wurden auf der 
nördlichen Transportstraße über Aachen—Lüttich—Brüssel nach Belgien 
überführt. Der erste Zug, der planmäßig am 27. September, 11° vor¬ 
mittags, in Löwen der Militär-Eisenbahndirektion 1 übergeben werden 
sollte, traf erst etwa 12 Stunden später dort ein. Am Abend des 29. ver¬ 
ursachte eine zwischen Löwen und Tirlemont ausgeführte Schienen¬ 
sprengung mehrstündige Verzögerungen, die am Morgen des 30. auf etwa 
28 Stunden anwuchsen, so daß am 2. Oktober abends im Bereich der 
Linienkommandantur Köln 58 Züge abgestellt waren, die auf Vorführung 
warteten. Die Ausladungen erfolgten vom 28. September ab in 
St. Ghislain, Vraine-le Comte, Tubize und Hal. Die letzten Züge er¬ 
reichten am 6. Oktober ihr Ziel. Ein am 29. September von den Belgiern 
unternommener Versuch, die Transporte der Bahn Brüssel—Mons durch 
einige aus der Richtung Grammont—Cnghien auf die Strecke gejagte, 
führerlose Züge zu stören, scheiterte, da es durch rechtzeitige Weichen¬ 
umstellung gelang, die Züge auf ein Nebengleis der Linie nach Hal abzu¬ 
lenken, wo sie ohne allzu erheblichen Schaden auf einen Leerzug aufliefen. 
Der Abtransport des I, bayerischen Neservekorps. 
Am 26. September vormittags unterrichtete der Chef des Feldeisenbahn¬ 
wesens die Linienkommandantur Straßburg über die Möglichkeit eines
	        
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