Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Oberste Heeresleitung vor den Frühjahrskämpfen. 
Wwt«,sie/1?, und Gruppen zusammengefaßten Kampfeinsitzer, denen bestimmte Kampf- 
räume dauernd zugewiesen werden und die die Fesselballone und Flugzeuge 
des Gegners über den feindlichen Linien aufsuchen, vernichten oder vertreiben. 
Rein defensive Abwehr der feindlichen Fliegertätigkeit führt nicht zum Ziel." 
Hier wurde also der Luftkampf, und zwar im Verbände geschulter 
Iagdkräfte, „über den feindlichen Linien" gefordert. 
Die Luftabwehr, einschließlich der Beschießung feindlicher 
Ballone, lag in erster Linie den „Flak" (Flugabwehrkanonen, häufig noch 
einzelne Geschütze) ob. Sie waren in einer oder mehreren Abwehrlinien zu 
verteilen, von denen die vorderste so nah wie möglich an die Infanterie- 
stellungen herangeschoben wurde, um auch in den Luftraum über der feind- 
lichen Front wirken zu können. Daneben sollten Scheinwerfer zur Flieger- 
abwehr durch Anstrahlung verwendet werden. 
Ergebnis. 
Die Oberste Heeresleitung hatte die Wintermonate 1916/17 zu einer 
die bisherigen Erfahrungen verwertenden, in strittigen Fragen entscheidenden 
Arbeit verwendet, die dem deutschen Heere bis dahin fehlende einheitliche 
Vorschriften über den Stellungskrieg gab. Freilich waren sie fast ausschließ- 
lich auf die Abwehr an der Westfront zugeschnitten. Sie sagten kaum etwas 
vom Angriff, nichts vom Kampf im Gebirge oder in den Verhältnissen des 
Ostens. Das lag in der dringenden Notwendigkeit begründet, zunächst ein- 
mal das Westheer auf den bevorstehenden, nach Meinung der Obersten 
Heeresleitung entscheidenden Abwehrkampf vorzubereiten. Vorschriften für 
den Angriff sollten folgen. Es konnte auch nicht erwartet werden, daß mit 
den Vorschriften ein endgültiges Ergebnis erreicht und überall schon das 
Richtige getroffen sei. Daraus ergab sich, daß in kurzen Zwischenräumen 
Ergänzungen und Änderungen herausgegeben werden mußten. Die Reibun- 
gen, die dabei durch Umlernen entstanden, waren in Kauf zu nehmen. 
Das Ganze war eine ebenso berechtigte wie notwendige Festlegung 
dessen, was nach mehr als zwei Jahren Stellungskrieg im Westen für zweck- 
mäßig gehalten wurde. Es war keine Vorschrift für alle Fälle und auf weite 
Sicht, fondern eine Anweisung für die wichtigste der unmittelbar bevorstehen- 
den Aufgaben. Gewiß war schon wertvolle Vorarbeit unter General 
von Falkenhayn geleistet worden. Das große Verdienst, alle schwebenden 
Fragen in kürzester Frist soweit möglich geklärt und das Ergebnis der Ge- 
famtheit des Heeres trotz aller Gegenströmungen in einheitlicher und ein- 
deutiger Form übermittelt zu haben, gebührt aber in erster Linie General
	        
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