Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

524 
Die Ereignisse am Balkan. 
Regierung Venizelos. Die Gesamt-Verpflegungsstärke der Entente-Truppen 
in Albanien und Mazedonien betrug 470 (»Ol) Mann; sie waren den Mittel¬ 
mächten damit wie bisher an Zahl erheblich überlegen. Den weitaus größten 
Teil der Front, vom Ochrida-See bis zum Vardar-Tal, hatte die französische 
Orient-Armee zusammen mit den italienischen, serbischen, russischen und den 
Venizelos-Truppen übernommen. Die englische Orient-Armee stand ge¬ 
schlossen zwischen dem Vardar-Tal und dem Golf von Orfano. General 
Sarrail beabsichtigte, den ihm aufgetragenen Angriff zwischen Monastir und 
dem Vardar-Tal zu führen, um in der Richtung auf Veles durchzubrechen 
und damit dem Gegner seine wichtigste rückwärtige Verbindung zu nehmen. 
Diesem Hauptangriff sollte ein Angriff zwischen Ochrida- und Prespa-See 
vorausgehen, um vom Rücken her die Höhen des Peristeri zu Fall zu bringen, 
die die Ebene von Monastir beherrschen. 
N.März. Am 11.März brach der Angriff gegen die zwischen Ochrida- und 
Prespa-See stehenden Vulgaren und Türken los; die Seenenge wurde 
gehalten. Zwei Tage später wurden die Stellungen nördlich von Monastir 
von den Franzosen angegriffen. Schwer war der Kampf bei der Gruppe 
des Generalleutnants von Webern (Generalkommando z. b. V. Nr. 62), wo 
die bulgarische 8. Division bei Monastir besonders heftig angegriffen wurde. 
Es bedurfte eines Gegenangriffs deutscher Bataillone, um den feindlichen 
Einbruch aufzuhalten. Zwar blieb der französische Geländegewinn beschränkt, 
aber wichtige Veobachtungspunkte waren verlorengegangen. Trotzdem konnte 
General von Velow der Obersten Kriegsleitung Ende März melden, daß der 
mit fünf Divisionen versuchte französische Angriff im ganzen gescheitert sei. 
Aber auch die eigene Kraft war erschöpft. Ein Gegenangriff, der von der 
Obersten Kriegsleitung am 19. März angeregt wurde, kam, wie die Heeres¬ 
gruppe am 21. März meldete, „in absehbarer Zeit" nicht in Betracht. Sie 
erwartete vielmehr neue Angriffe des Gegners. 
Die Verschiebung feindlicher Kräfte nach Osten ließ vermuten, daß der 
Gegner den Schwerpunkt in den Eerna-Vogen oder zwischen Vardar und 
Dojran-See legen werde. Im Eerna-Vogen wurde Ablösung der Italiener 
und vermutlich auch der Russen durch Franzosen festgestellt; hier schoben 
sich auch die serbischen Reserven näher heran. 
24. April. Am 24. April griffen zunächst die Engländer mit zwei Divisionen 
zwischen Vardar und Dojran-See die bulgarische 1. Armee an. Dieser zur 
Ablenkung bestimmte Angriff wurde abgewiesen. Nicht viel besser ging es 
5.Mat. einem am 5. Mai von Franzosen und Venizelos-Truppen unternommenen 
Angriff westlich des Vardar. Unterdessen hatte Ende April General der 
Artillerie v o n S ch o l tz, bisher Führer der 8. Armee vor Riga, den Befehl 
von General von Velow übernommen, der zum Oberbefehlshaber der
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.