Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Der Verlust des Wytschaete-Vogens. 
C. Die Angriffsvorbereitungen der Engländer. 
Beilagen 1, 19, 20 und 21. 
Ianuar^igl? Bereits bei Übernahme des Oberbefehls über die britischen Truppen 
' auf französisch-belgischem Voden war Feldmarschall Haig von der Not¬ 
wendigkeit überzeugt gewesen, den Höhenrücken bei Messines wiederzuerobern 
und die Deutschen von der belgischen Küste zu vertreiben. Wenige Wochen 
darauf, am 14. Januar 1916, hatte er den Oberbefehlshaber der englischen 
2.Armee, General Sir Herbert Plumer, mit Klärung der Frage beauftragt, 
wie der Angriff gegen die Höhen von Messines und Wytschaete zu führen 
sei, und am 10. April, nach Prüfung der eingereichten Vorschläge, der 
2.Armee den Befehl erteilt, mit den Angriffsvorbereitungen zu beginnen. 
Sie wurden, mit Ausnahme der Minierarbeiten, wegen der Somme-Offensive 
vorübergehend eingestellt, aber im Spätherbst 1916 wiederaufgenommen 
und dann ohne Unterbrechung auch während der Arras-Schlacht fortgesetzt, 
obgleich diese große Ansprüche an Material und Arbeitskräfte stellte. Am 
6.Januar 1917 hatte Feldmarschall Haig Richtlinien für eine große 
Flandern-Operation erlassen, von der er die Befreiung der bel- 
gischen Küste erhoffte. Dem Hauptangriff, der zwischen Hooge und Steen- 
straate in der Richtung auf Noulers und Thourout beabsichtigt war, sollte 
die Wegnahme der Höhen von Messines—Wytschaete vorausgehen. 
Früher als alle übrigen Vorkehrungen für die Offensive waren umfang¬ 
reiche Arbeiten unter der Erde angefangen worden. 
Schon im Juli 1915 hatten die Briten einen tiefen Minierangriff 
gegen die deutsche Stellung an der Eisenbahn Comines—Z)pern begonnen. 
Im Januar 1916 faßten sie den Entschluß, gegen den ganzen Wytschaete- 
Vogen unterirdisch vorzugehen. Die Leitung übernahm der Inspekteur des 
Minenwesens, General Harwey, der aus geeigneten Fachleuten, namentlich 
Bergarbeitern, Tunnelbau-Kompanien zusammenstellte'). Diese, die von 
Geologen beraten wurden und denen alle neuzeitlichen Hilfsmittel der Technik 
zu Gebote standen, trieben aus größerer Entfernung tief unter der Crdober- 
fläche Stollen vor, während sie gleichzeitig durch ihre Tätigkeit in den oberen 
Minier-Stockwerken die deutschen Mineure beschäftigten. Sie setzten die 
Arbeiten auch fort, als im Frühjahr 1916 der Angriff in Flandern wegen der 
i) Anfang März 1917 hatten die Engländer auf der Angriffsfront 6V- Tunnel- 
bau-Kompanien. Die Stärke einer Kompanie betrug 18 Offiziere, 530 Mann, außerdem 
wurden ihr als Hilfsarbeiter 216 Infanteristen dauernd zugeteilt. Zeitweise wuchs die 
Kopfstärke auf über 1000 Mann an. Jede Kompanie verfügte über einen Geologen. 
Ende März wurde die Zahl der Kompanien um zwei vermehrt.
	        
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