Ereignisse bei der S. Armee und der Heeresgruppe Herzog Albrecht.
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Luftstreitkräfte zugewiesen, die allerdings abgekämpft und ruhebedürftig
waren.
Zu den erwarteten feindlichen Angriffen kam es nicht. Dagegen führte
die 5. Armee nach gründlicher Vorbereitung gegen Ende des Monats Juni
noch einige Unternehmungen zur Verbesserung der Stellungen vor allem bei
der Maas-Gruppe West des Generals von Frangois durch. Am 28. Juni
abends erstürmten zwei Regimenter der 10. Reserve-Division des General-
leutnants Dallmer südwestlich der Höhe 304 beiderseits der Straße Hau-
court—Esnes französische Gräben in zweieinhalb Kilometer Breite und
mehreren hundert Meter Tiefe. Am 29. früh nahmen Sturmtruppen der
2.Landwehr-Division des Generals der Artillerie Franke in 300 Meter
Breite und etwa 150 Meter Tiefe die feindlichen Gräben am Südrand des
Waldes von Malancourt. Schließlich wurden am Abend des 29. am Ost-
hang der Höhe 304 weitere feindliche Stellungen in 1000 Meter Breite und
IS» Meter Tiefe genommen und mit dem tags zuvor erreichten Angriffsziel
verbunden. Auch östlich davon gelang bei der 6. Reserve-Division eine
kleinere Unternehmung. Die feindliche Gegenwirkung dauerte bis zum
2. Juli an, ohne indessen wesentliche Erfolge zu erzielen. Die Maas-Gruppe
West hatte fast 900 Gefangene, 6 Minenwerfer und 19 Maschinengewehre
erbeutet bei einem eigenen Verlust von 1200 Mann. Die Tiefengliederung
des vorderen Grabensystems war besonders bei der Höhe 304 verbessert.
2. Die Heeresgruppe Herzog Albrecht^).
Beilage 1 und 1 a.
Am 7. März übernahm der bisherige Oberbefehlshaber der 4. Armee, Bis April.
Generalfeldmarschall Albrecht Herzog von Württemberg (mit Generalleut-
nant Krafft von Dellmensingen als Generalstabschef), in Straßburg den
Befehl zunächst über die Armee-Abteilungen A und B; die Armee-Abtei¬
lung C trat im April hinzu. Die Möglichkeit eines französischen Angriffs im
Sundgau und durch die Schweiz hatte seit Januar in zunehmendem Maße
eine Rolle gespielt und zu Sicherheitsmaßnahmen Veranlassung gegeben.
Mit dem Herannahen der großen französischen Offensive gegen die Aisne/
Champagne-Front trat diese Möglichkeit in den Hintergrund.
Die A r m e e - A b t e i l u n g C, seit 27. Januar unter General der
Infanterie von Voehn (wie bisher mit Oberstleutnant Freiherr von Lede-
') Anschluß an Bd. XI, S. 183 ff.
Weltkrieg. XII. Band.
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