Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne. 
2». Mai. terie-Division fanden durch Erstickung einen tragischen Tod. Die Wider- 
standskraft der Stellungsdivisionen wurde auf die schwerste Probe gestellt. 
Endlich, am Nachmittage des 20. Mai, liefen die Angriffswellen von vier 
französischen Divisionen gegen die Front der 242. und 33. Infanterie- und 
der 10. Ersatz-Division an, am westlichen Angriffsflügel auch noch Teile der 
14. Reserve-Division fassend. Die vordersten deutschen Linien wurden über- 
rannt; Cornillet, Hochberg, Keilberg und Pöhlberg gingen verloren. Dann 
prallte der Angriff auf die sich ihm entschlossen entgegenwerfenden Kampf- 
reserven. Auf der ganzen Linie wurde in wütender Verbissenheit gekämpft; 
Hochberg und Pöhlberg wurden den Franzosen wieder entrissen und gegen 
alle bis zur Dunkelheit wiederholten starken Vorstöße frischer französischer 
Angriffswellen behauptet. 14. Reserve- und 242. Infanterie-Division konnten 
ihre Stellungen am Langen Rücken wiedernehmen. Am Cornillet aber hatte 
der erste feindliche Sturmanlauf über die Verghöhe hinweg, deren vorderste 
Verteidigungstruppe durch die tagelange, schwerste Beschießung fast auf¬ 
gerieben war, weit auf Rauroy zu Raum gewinnen können. Vis die deutschen 
Stoßreserven sich wieder an die Höhe vorgekämpft hatten, war den Franzosen 
Zeit geblieben, sich im weiten Vogen auf dem West-, Nord- und Osthang 
des Berges so fest einzunisten, daß der Gegenstoß sie von dort nicht mehr zu 
vertreiben vermochte. Der Cornillet blieb in Händen der Franzosen. 
General v o n V e l o w hatte, sobald er über die ersten Vorgänge unter¬ 
richtet war, bei Cpoye hinter dem linken Flügel der Gruppe Reims stehende 
Teile der 13. Reserve-Division der Gruppe Prosnes zur Stützung der 
242. Infanterie-Division zur Verfügung gestellt. Alsbald herangezogen, 
kamen sie für sofortigen Gegenstoß nach der inzwischen entstandenen Kampf¬ 
tage allerdings zu spät, brachten aber der Frontdivision, die alle ihre Reserven 
eingesetzt hatte, die sehr notwendige frische Kraftzufuhr. 
Weiter nach Osten hin hatte die 33. Infanterie-Division am Lug ins 
Land wie auf dem Hochberg in schweren Kämpfen ihre Stellung wieder- 
genommen. Auf der Ober-Värenburg war die vorderste Truppe in der seit 
dem französischen Einbruch vom 30. April nur dünn geschlossenen Riegel¬ 
stellung weiter nach Westen und Norden zurückgedrängt worden und damit 
auch diese Höhe im Besitz des Feindes. Weiter in die hier neuerlich auf¬ 
gerissene Lücke hineinzustoßen, wurde den Franzosen aber durch flankierendes 
Feuer aus der zäh gehaltenen Stellung am Westhange des Keilberges ver- 
wehrt. Die in den Kampf geworfenen Reserven der 33. Infanterie-Division, 
dabei auch Teile der Eingreif-Division (54. Reserve-Division) vermochten 
nur der bedrohten Front Halt zu geben, bei inzwischen eingetretener Dunkel- 
heit aber nicht, den Gegner wieder zurückzutreiben. Auch am Keilberg und 
Pöhlberg hatten sich schwere Kämpfe entwickelt. Aber den Keilberg hinweg
	        
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